Wie kaum ein anderes Verfahren moderner Reproduktionstechniken ist die Präimplantationsdiagnostik zum Gegenstand allgemeiner gesellschaftlicher Aushandlungen geworden. In den öffentlichen Diskursen durchdringen sich rechtliche, historische und bioethische Perspektiven. Anhand deutscher und französischer Printmedien markiert Julia Diekämper den Reproduktionsdiskurs als den Ort, an dem sich Biopolitik manifestiert. Sie zeigt, wie sich eine politisch folgenreiche Normenverschiebung von der Ethik der »Heiligkeit des Lebens« zu einer Ethik des Heilens vollzogen hat, und dass sich das universalistische ethische Selbstverständnis ebenso wie der Versuch einer einfachen Homogenisierung europäischen Rechts als Illusion erweisen.
»Wer sich auf die Perspektive der Autorin und die Foucault'sche Terminologie einlässt, wird bei der Lektüre von Julia Diekämpers Buch spannende Einblicke gewinnen und für unterschwellige Tendenzen des öffentlich ausgetragenen Diskurses sensibilisiert.«
Birgit Beck, Ethik Med, 1 (2012) 20121201
Birgit Beck, Ethik Med, 1 (2012) 20121201
