Die Medien sind die vierte Gewalt der Demokratie. Sie bilden die demokratische Öffentlichkeit. Doch sind sie gleichzeitig Wirtschaftsunternehmen auf der Jagd nach Profiten. Wie also können die Medien ihre demokratische Funktion in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch zuverlässig ausüben? Demokratien sind auf die Existenz von Qualitätsmedien angewiesen, die es der Bevölkerung ermöglichen, sich breit zu informieren, und die Raum geben für die politische Willensbildung abseits von Wahlen und politischen Parteien. Doch müssen in Zeiten knapper Kassen immer weniger Redakteure und Korrespondenten die Spalten der Zeitungen füllen. Qualität und Umfang der Berichterstattung sinken, und die Möglichkeiten der politischen Beeinflussung durch Eigentümer, Lobbygruppen und Unternehmen steigen. Julia Cagé analysiert in diesem aufrüttelnden Text die Entwicklungen der letzten Jahre, die sich weltweit in ähnlicher Form vollzogen haben, und hält ein flammendes Plädoyer zur Rettung des Qualitätsjournalismus.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Interessant findet Rezensent Tanjev Schultz diesen Versuch der Pariser Ökonomin Julia Cagé, ein neues wirtschaftliches Modell für Zeitungen zu entwickeln, die entweder zu Spielwiesen mächtiger Milliardäre verkämen oder als selbstverwaltetes Utopierelikt verkümmerten. Cagé entwirft eine Form der Aktionärsdemokratie, die Medien mit einem stabilen Startkapital ausstatten, aber nicht gewinnorientiert agieren müssten. Es gäbe keine Dividende und das Prinzip "Eine Aktie, eine Stimme" würde ab einer bestimmten Schwelle gekappt. Dafür könnten sich Kleinanleger zu Vereinen zusammenschließen. Ach, steuerlich gefördert werden soll das werden, deswegen gibt es auch keine Einlagen zurück. Schultz hat Zweifel, ob sich ein solches Modell realisieren ließe und gibt zu bedenken, dass die Masse genauso borniert sein könne wie ein Milliardär.
© Perlentaucher Medien GmbH
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