Das Jugendbuch "Ricky Ricardo, mein Handy und ich" von Micol Ostow ist eine frische und humorvolle Geschichte über ein junges Mädchen, das durch ihr Handy den Weg ins Leben und zu sich selbst findet.
Das war eine fröhlich, freche Geschichte rund um das Erwachsenwerden. Der Schreibstil ist einem
Jugendbuch angemessen und es macht richtig Spaß in Aggies Welt einzutauchen. Mit einer gehörigen…mehrDas Jugendbuch "Ricky Ricardo, mein Handy und ich" von Micol Ostow ist eine frische und humorvolle Geschichte über ein junges Mädchen, das durch ihr Handy den Weg ins Leben und zu sich selbst findet.
Das war eine fröhlich, freche Geschichte rund um das Erwachsenwerden. Der Schreibstil ist einem Jugendbuch angemessen und es macht richtig Spaß in Aggies Welt einzutauchen. Mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Selbstironie berichtet Aggie von ihrem Leben in Florida und später in Alaska. Der Leser merkt sofort, dass dies allerdings nur Fassade ist und Aggie eigentlich ganz andere Vorstellungen und Träume hat. Doch traut sie sich nicht so recht, diese auch nach außen zu zeigen und flüchtet sich so in ihren Sarkasmus. Anfangs war dies ja auch noch ganz nett, doch mit der Zeit wurde dies etwas nervig. Immer öfter wollte ich Aggie schütteln und ihr einen Schubs hin zu mehr Selbstbewusstsein geben. Doch das haben ja dann im Laufe der Geschichte andere getan. In Duncan findet Aggie einen wunderbaren Kumpel, der sie auch öfter mal "zurechtrückt". Und das ist auch genau das, was Aggie braucht und gut tut, auch wenn sie das nicht gleich erkennt. Auch die Liebe hält für Aggie so einige Überraschungen bereit.
Die Beziehung von Aggie und ihrer Mutter ist auch nicht die Beste. So hat Aggie ganz stark den Eindruck, ihre Mutter wolle einen Menschen aus ihr machen, der sie eigentlich gar nicht ist und auch niemals ein will. Doch denke ich eher, dass die Mutter krampfhaft versucht, ein innigeres Verhältnis zu ihrer Tochter aufzubauen, ihr das allerdings nicht gelingt. Auch stellt sie sich dabei etwas ungeschickt an. Doch auch dieses Verhältnis soll sich im Laufe der Geschichte ändern...
Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung, die Aggie im Laufe der Geschichte erfährt - wie sie letztlich doch aus sich rausgeht und für ihre Träume kämpft. Sie legt ihre Selbstzweifel ab und findet so auch ihr Glück. Dabei hilft Aggie nicht zuletzt ihr Handy. Anfangs war dies für mich eine sehr befremdliche Idee - ein Handy als Wegweiser durchs Leben. Doch umso mehr ich von der Geschichte gelesen habe, umso mehr gefiel mir der Gedanke. Schade, dass es im wirklichen Leben nicht aus so einfach ist. Ein kleiner Wermutstropfen der Geschichte war, dass sich die Sache mit dem Handy nicht wirklich aufgeklärt hat. Da hätte ich mir doch etwas mehr Erklärung dazu gewünscht. Die Sache mit dem Handy war für mich durch die Geschichte hinweg immer etwas verwirrend und auch irgendwie befremdlich, obwohl mir die an sich immer mehr gefiel. Mit der Umsetzung der Idee war ich insgesamt nicht ganz so zufrieden.
Auch die Rolle des Hundes kam mir letztlich doch etwas zu kurz. Der Hund war ja eigentlich der Hund von Aggies Mutter - sollte er evtl. ein Bindeglied zwischen Mutter und Tochter sein? Oder diente er als Ersatz für die verlorene Tochter? Ich hätte darüber gern mehr erfahren. Das blieb mir hier eindeutig zu sehr an der Oberfläche.
Insgesamt hat mir die Geschichte super gefallen und ich habe mich wirklich gut unterhalten. Ich würde die Geschichte allen jungen Mädchen zwischen 12 und 15 empfehlen, obwohl auch Frauen jeden anderen Alters Spaß an der Geschichte haben würden. Auf lockere Art wird hier Jugendlichen Mut gemacht, sich so zu geben wie sie sind und nicht hinter Sarkasmus und Selbstironie zu verstehen.