Schon das Cover hat mich wieder sofort abgeholt. Dieser Stil ist inzwischen ein fester Teil meines Lese-Wohlfühlkosmos geworden und ich liebe es, wie gut die kleinen, schrägen Details darauf die Stimmung des Buches einfangen. Es passt perfekt zur Reihe und fühlt sich für mich schon fast wie ein
vertrauter Anker an.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, bildhaft und voller herrlich trockenem,…mehrSchon das Cover hat mich wieder sofort abgeholt. Dieser Stil ist inzwischen ein fester Teil meines Lese-Wohlfühlkosmos geworden und ich liebe es, wie gut die kleinen, schrägen Details darauf die Stimmung des Buches einfangen. Es passt perfekt zur Reihe und fühlt sich für mich schon fast wie ein vertrauter Anker an.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, bildhaft und voller herrlich trockenem, schwarzem Humor, den ich auf jeder einzelnen Seite aufsauge. Es ist diese Mischung aus Witz, Skurrilität und überraschend tiefen Momenten, die mich seit Band 1 durchgehend begeistert. C. K. McDonnell schafft es einfach, auch in den absurdesten Situationen eine Wärme und Menschlichkeit einzubauen, die mich immer wieder überrascht und berührt.
Der Einstieg hat sich für mich ein bisschen wie Nach-Hause-kommen angefühlt. Die Redaktionsräume der Stranger Times sind für mich inzwischen ein Ort, die sich beim Aufschlagen der ersten Seite sofort wieder vertraut anfühlen. Ich liebe diese chaotische, unfassbar liebenswürdige Truppe, und ich liebe, wie der Autor sie in diesem Band wieder agieren lässt. Die Dialoge sind herrlich scharf, schräg und oft so unfreiwillig komisch, dass ich mehrmals laut lachen musste.
Inhaltlich hat mir die Grundidee dieses Mal besonders gefallen. Dass die Weihnachtswünsche der Kinder zum Leben erweckt werden, ist so irre, so skurril und gleichzeitig so perfekt für diese Reihe, dass ich einfach nur grinsen musste. Dazu tauchen altbekannte Gesichter wie John Mór, Zeke usw. auf – solche Momente fühlen sich für mich nach purer Stranger-Times-Magie an. Und natürlich Banecroft: Ich fand es großartig, dass er in diesem Band ein wenig weichere Töne anschlägt, ohne jemals seinen Charme oder seine grantige Grundenergie zu verlieren.
Die vielen Handlungsstränge sorgen dafür, dass wirklich immer etwas los ist. Dadurch kam zwischendurch bei mir zwar das Gefühl auf, dass einzelne Charaktere etwas zu kurz kommen, aber das ist am Ende wirklich Meckern auf hohem Niveau. Vor allem, weil McDonnell den Spagat zwischen albern, absurd, rührend und ernst so unglaublich gut meistert. Ich war oft gleichzeitig am Lachen und am Schlucken.
Was mir weniger gefallen hat, war das Tempo des Finales. Die Sache mit Zalas wurde über das ganze Buch hinweg sehr sorgfältig aufgebaut, nur um dann etwas zu schnell gelöst zu werden. Da hätte ich mir mehr Raum gewünscht - vor allem nach all dem großartigen Hinführen.
Clint fand ich zwischendurch ganz schön anstrengend, aber irgendwie bringt er auch genau den frischen Wind rein, der der Redaktion gutsteht. Und die Szenen rund um Manny haben mich wirklich getroffen. Einerseits hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht, andererseits waren die Einblicke in seine Vergangenheit so emotional und so notwendig, dass ich am Ende tatsächlich ein paar Tränen verdrückt habe.
Die eingestreuten Zeitungsartikel waren wieder einmal ein absolutes Highlight. Sie lockern die Handlung so wunderbar auf und unterstreichen diesen ganz eigenen Humor der Reihe, den ich einfach liebe. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können!
Fazit:
„Ring the Bells“ war erneut ein absolutes Wohlfühlbuch für mich: schräg, warmherzig, voll rabenschwarzem Humor und trotzdem mit diesen unerwartet berührenden Momenten, die mich tief getroffen haben. Trotz kleiner Schwächen im Finale ist dieser Band wieder ein Herzenshighlight gewesen. Ich hoffe so sehr, dass im nächsten Teil mehr über Stella ans Licht kommt – und dass diese Reihe nie endet.
4,5/5 Sterne