Der mittelhochdeutsche "Prosa-Lancelot" gehört nicht nur zu den eindrücklichsten Zeugnissen mittelalterlicher Dichtkunst, sondern auch zu den eigentümlichsten: Im 13. Jahrhundert in Frankreich entstanden, verquickt der gigantische Romanzyklus arthurisches Rittertum, Gralswelt und christliche Heilsgeschichte. Daniel Waldmeier geht unter Einbezug der altfranzösischen Tradition der Frage nach, wie weit das Prinzip einer geistlichen Umcodierung ritterlicher Erzählwelt trägt. Dabei werden neue Wege beschritten: Die Erkundung des Spannungsfeldes von Weltlichem und Geistlichem geschieht unter…mehr
Der mittelhochdeutsche "Prosa-Lancelot" gehört nicht nur zu den eindrücklichsten Zeugnissen mittelalterlicher Dichtkunst, sondern auch zu den eigentümlichsten: Im 13. Jahrhundert in Frankreich entstanden, verquickt der gigantische Romanzyklus arthurisches Rittertum, Gralswelt und christliche Heilsgeschichte. Daniel Waldmeier geht unter Einbezug der altfranzösischen Tradition der Frage nach, wie weit das Prinzip einer geistlichen Umcodierung ritterlicher Erzählwelt trägt. Dabei werden neue Wege beschritten: Die Erkundung des Spannungsfeldes von Weltlichem und Geistlichem geschieht unter mediologischen Gesichtspunkten. Ins Zentrum rücken spektakuläre Schriftszenarien und Quellenfiktionen, aber auch in der Erzählwelt erscheinende Objekte, Vermittlerfiguren, Bilder oder transzendente Stimmen. Denn Mediales tritt in dem monumentalen Erzählexperiment vor allem dort an die Oberfläche, wo unterschiedliche Semantiken in prekärer Weise aufeinanderprallen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Daniel Waldmeier geb. 1987, Studium der Deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Allgemeinen Geschichte an der Universität Zürich. 2012-2015 Mitarbeiter beim Nationalen Forschungsschwerpunkt «Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen».
Inhaltsangabe
Einleitung
I. "Enzyklopädisches Erzählexperiment" oder "religiöse Prosa"?
II. Heils- und Unheilsgeschichten
III. Medialität 1. Mediale Konstellationen 2. Medialität und Übergänge
IV. Deutscher und französischer Lancelot-Roman 1. Überlieferung und Übersetzungspraxis 2. Die zyklischen Erweiterungen
Objektgeschichten
I. Interferenz und Metonymie
II. Medien des Heils 1. Metonymie und Genealogie 1.1. Der Schild des Josephus 1.2. Exkurs: Mediale Metonymien im Perlesvaus 1.3. Das David-Schwert 2. Die Ostentation auratischer Gegenstände 2.1. Gral und Passionsmythos 2.2. Die Spindeln und der Sündenfall
III. Präsenzsteigerungen 1. Hostienmirakel und Gralsschauen 2. Objektpräsenz und Eucharistie
Schrift, Heil, Untergang
I. Formen der Schriftlichkeit
II. Text-Heiligung (Estoire-Prolog) 1. Medialer Überschuss 2. Buchmartyrium
III. Intradiegetische Schriftpräsenz 1. Revelatorische Schriftlichkeit 1.1. Ein himmlischer Brief 1.2. Schrift und Bewährungsproben 2. Posthume Kommunikation 2.1. Körperreliquien 2.2. Zeitparadoxien 3. Prekäre Schriftlichkeit 3.1. Manipulierte Epitaphe 3.2. Epitaphe und Untergang 3.3. Manipulierte Briefe
Medienkomplexion
I. Von der Heils- zur Unheilsgeschichte
II. Evidenz und Fatalität 1. Ignorierte Menetekel 1.1. Warnträume 1.2. Multiple Warnzeichen 2. Evidenzen für den Ehebruch 2.1. Ring 2.2. Blutspuren 2.3. Wandgemälde 2.4. Körper 2.5. Verräterisches Handeln
III. Fehlende Korrektive
Ein mediales Experiment
I. Ergebnisse
II. Strukturelle Muster
Anhang
I. Objektpräsenz - tabellarisch II. Estoire-Prolog - Übersetzung
III. Bibliographie 1. Primärtexte 2. Sekundärliteratur
I. "Enzyklopädisches Erzählexperiment" oder "religiöse Prosa"?
II. Heils- und Unheilsgeschichten
III. Medialität 1. Mediale Konstellationen 2. Medialität und Übergänge
IV. Deutscher und französischer Lancelot-Roman 1. Überlieferung und Übersetzungspraxis 2. Die zyklischen Erweiterungen
Objektgeschichten
I. Interferenz und Metonymie
II. Medien des Heils 1. Metonymie und Genealogie 1.1. Der Schild des Josephus 1.2. Exkurs: Mediale Metonymien im Perlesvaus 1.3. Das David-Schwert 2. Die Ostentation auratischer Gegenstände 2.1. Gral und Passionsmythos 2.2. Die Spindeln und der Sündenfall
III. Präsenzsteigerungen 1. Hostienmirakel und Gralsschauen 2. Objektpräsenz und Eucharistie
Schrift, Heil, Untergang
I. Formen der Schriftlichkeit
II. Text-Heiligung (Estoire-Prolog) 1. Medialer Überschuss 2. Buchmartyrium
III. Intradiegetische Schriftpräsenz 1. Revelatorische Schriftlichkeit 1.1. Ein himmlischer Brief 1.2. Schrift und Bewährungsproben 2. Posthume Kommunikation 2.1. Körperreliquien 2.2. Zeitparadoxien 3. Prekäre Schriftlichkeit 3.1. Manipulierte Epitaphe 3.2. Epitaphe und Untergang 3.3. Manipulierte Briefe
Medienkomplexion
I. Von der Heils- zur Unheilsgeschichte
II. Evidenz und Fatalität 1. Ignorierte Menetekel 1.1. Warnträume 1.2. Multiple Warnzeichen 2. Evidenzen für den Ehebruch 2.1. Ring 2.2. Blutspuren 2.3. Wandgemälde 2.4. Körper 2.5. Verräterisches Handeln
III. Fehlende Korrektive
Ein mediales Experiment
I. Ergebnisse
II. Strukturelle Muster
Anhang
I. Objektpräsenz - tabellarisch II. Estoire-Prolog - Übersetzung
III. Bibliographie 1. Primärtexte 2. Sekundärliteratur
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