Robert Campin gehört zu den großen Meistern der frühen niederländischen Malerei: Da er seine Werke aber nicht signierte, geriet sein Name bald in Vergessenheit und wurden seinem Schüler Roger van der Weyden zugeordnet. Felix Thürlemann zeigt im Hauptteil des vorliegenden Bandes den vollständig überarbeiteten Katalog der Werke Campins, seiner Werkstatt und seiner Schüler sowie der Arbeiten, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Oeuvre des Künstlers auszuscheiden sind.
Detailaufnahmen in Originalgröße ermöglichen nicht nur ein genaues Studium der technisch vollendeten Malerei Campins und ihrer raffinierten Farbgebung, sondern auch einen Vergleich der Detailabbildungen miteinander.
Detailaufnahmen in Originalgröße ermöglichen nicht nur ein genaues Studium der technisch vollendeten Malerei Campins und ihrer raffinierten Farbgebung, sondern auch einen Vergleich der Detailabbildungen miteinander.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Heutzutage gilt Robert Campin als Begründer der altniederländischen Malerei, schickt Valeska von Rosen ihrer Rezension voraus und erläutert, dass wir diese Tatsache Hugo von Tschudi verdanken, der Anfang des 20. Jahrhunderts die prinzipiell nicht signierten Bilder Campins als eigenständige Werke identifizierte und aus der altniederländischen Schule herauslösen konnte. Vorher wurden Campins Werke dem Oeuvre Jan van Eycks, Hans Memlings oder seines Schülers Rogier van der Weydens zugeschrieben. Die vorliegende Monographie wartet laut von Rosen mit umfangreichen Dokumenten über das Leben Campins auf, die sich größtenteils seinen vielen Rechtsstreitigkeiten verdanken. Dummerweise, so die Rezensentin, lassen sich diese Dokumente nicht auf Campins Bilder beziehen, so dass der Autor seine Thesen als Hypothesen stehen lassen muss. Von Rosen findet Thürlemanns Hypo-Thesen dennoch attraktiv. In erster Linie geht es um das in Madrid befindliche Gemälde "Kreuzabnahme Christi", das als eines der Hauptwerke der altniederländischen Malerei gilt und das bislang eher Rogier van der Weyden zugesprochen wurde. Thürlemann bezieht unter Berücksichtigung früherer Publikationen zu diesem Thema so dezidiert Stellung, sagt von Rosen, dass sie ihrer Hoffnung Ausdruck verleiht, die Diskussion um die Campin zugeschriebenen Bilder könnte noch einmal in Gang kommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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