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Wollte man in Analogie zum Bloomsday des Ulysses für Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" einen Ulrichtag aus der Taufe heben, es wäre der 7. August 1913. An diesem Tag fertigte Musil eine Zeichnung von Straßenzügen, Plätzen und Gebäuden im 3. Bezirk Wiens an. Acht Jahre später zog er selbst hierhin und begann mit der Arbeit an seinem großen Roman. Dieser steht heute wie ein Solitär in der europäischen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts - das meiste überragend und doch fremd. Inka Mülder-Bach lädt dazu ein, Musils Hauptwerk neu zu entdecken: Dabei setzt sie anders als bisherige…mehr

Produktbeschreibung
Wollte man in Analogie zum Bloomsday des Ulysses für Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" einen Ulrichtag aus der Taufe heben, es wäre der 7. August 1913. An diesem Tag fertigte Musil eine Zeichnung von Straßenzügen, Plätzen und Gebäuden im 3. Bezirk Wiens an. Acht Jahre später zog er selbst hierhin und begann mit der Arbeit an seinem großen Roman. Dieser steht heute wie ein Solitär in der europäischen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts - das meiste überragend und doch fremd. Inka Mülder-Bach lädt dazu ein, Musils Hauptwerk neu zu entdecken: Dabei setzt sie anders als bisherige Studien nicht bei seinen Figuren, Reflexionen und Kontexten, sondern bei seiner bis heute einzigartigen Form an.
Autorenporträt
Inka Mülder-Bach, geboren 1953, ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der LMU München. Sie ist Autorin zahlreicher Schriften zur deutschen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts und Herausgeberin der Werke Siegfried Kracauers. Inka Mülder-Bach lebt in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gelockt von Erfolg der nunmehr in zweiter Auflage vorliegenden Studie der Germanistin Inka Mülder-Bach, gelockt auch vom vielversprechenden Klappentext ackert sich Oliver Pfohlmann schon bald ächzend durch die übliche Akademikerprosa. Von wegen Publikumsverlag gleich Publikumsfreundlichkeit. Als Einladung, den Roman ein weiteres Mal nicht zu Ende zu lesen, nimmt Pfohlmann das Buch dennoch nicht. Denn die Autorin gibt dem Rezensenten durchaus brauchbare Hinweise für eine neuartige Lektüre, indem sie etwa nach der narrativen Funktion der Wissenschaftsdiskurse im Text fragt, nach dem Wechselspiel von Form und Inhalt. Ist Ulrichs Ausstieg aus der Eisenbahn womöglich genau der Ausstieg aus dem Zug der Zeit, vom dem der Erzähler zuvor fantasierte? Was hat die Einrichtung von Ulrichs Schlösschen mit der literarischen Einrichtung des Romans als Genre zu tun? Fragen, auf die Pfohlmann bei Mülder-Bach Antworten findet, wenn auch mitunter haarscharf an der Spekulation vorbeigehende.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Das in diesen Tagen erschienene Buch, das Inka Mülder-Bach dem "Mann ohne Eigenschaften" und seinem Autor widmet, erhöht die intellektuelle Anziehungskraft dieses Romans allerdings beträchtlich. Denn eher, als dass sie versucht, in den Roman einzugehen ... führt sie ein Gespräch mit ihm." Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 07.08.13 "Der Ulrichtag 2013 ruft diesen großen Roman zurück ins Gedächtnis und spielt zugleich mit dessen anhaltender Aktualität." Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 06.08.13