Über die Einsamkeit des Körpers und unsere Sprache der Liebe
Unsere Sprache der Liebe ist eine kannibalische Sprache. Wir sagen: Ich habe Dich zum Fressen gern. Ich will Dich auffressen. In seinem zweiten Roman erzählt Senthuran Varatharajah zwei Geschichten, die zu einer werden. Die Geschichte eines Jahres, nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages: vom 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg B, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile von ihm isst. Mit lyrischer Intensität und philosophischer Strenge erzählt »Rot (Hunger)« davon, dass der Mensch, den wir lieben, immer zu weit entfernt ist. Und davon: dass er immer fehlt, auch wenn er vor uns steht. Das ist eine Liebesgeschichte. Mit diesem Satz beginnt der Roman.
Unsere Sprache der Liebe ist eine kannibalische Sprache. Wir sagen: Ich habe Dich zum Fressen gern. Ich will Dich auffressen. In seinem zweiten Roman erzählt Senthuran Varatharajah zwei Geschichten, die zu einer werden. Die Geschichte eines Jahres, nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages: vom 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg B, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile von ihm isst. Mit lyrischer Intensität und philosophischer Strenge erzählt »Rot (Hunger)« davon, dass der Mensch, den wir lieben, immer zu weit entfernt ist. Und davon: dass er immer fehlt, auch wenn er vor uns steht. Das ist eine Liebesgeschichte. Mit diesem Satz beginnt der Roman.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Furchtlos und mit großer Ernsthaftigkeit nähert sich Rezensent Christian Metz diesem provokanten Roman, in dem der Religionswissenschaftler Senthuran Varatharajah den Kannibalismus-Fall von Rotenburg aufgreift. Dass und wie sich Varatharajah dabei ans Äußerste wagt, findet Metz bewundernswert und vor allem brillant: Liebes- und Todeskampf verschlingen sich hier ebenso ineinander wie Leid und Schuld. Dabei entspreche der unglückseligen menschlichen Mechanik eine "hochpräzise Mechanik des Erzählens", erkennt Metz, der betont, mit welcher Akribie Varatharajah vorgeht und wie er die Drastik in Poesie wandelt. Und dass der Roman am Ende doch auch eine Liebesgeschichte erzählt, erstaunt den Rezensenten nicht wirklich, beglückt ihn aber.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Meisterwerk. Denis Scheck Lesenswert Quartett 20220413







