Wie die Hungerepidemien der 1930er-Jahre die Ukraine veränderten: Anne Applebaums monumentales Zeugnis des Holodomors verleiht Millionen ukrainischen Opfern eine Stimme
Der gegenwärtige Krieg in der Ukraine ist ohne diese historische Last nicht zu verstehen - der erzwungene Hungertod von mehr als drei Millionen Ukrainern 1932 und 1933, Holodomor genannt, war eine der größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Und sie hat Folgen bis heute - Stalins "Krieg gegen die Ukraine" hat sich tief im kollektiven Bewusstsein der osteuropäischen Völker verankert.
Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum vereint in ihrer Darstellung auf eindrückliche Weise die Perspektive der Täter und jene der Opfer: Sie zeigt Stalins Terrorregime gegen die Ukraine, die Umstände der Vernichtungspolitik - und verleiht zugleich den hungernden Ukrainern eine Stimme. Ein gewaltiges Buch, erschütternd und erhellend zugleich.
Ausstattung: mit Abb.
Der gegenwärtige Krieg in der Ukraine ist ohne diese historische Last nicht zu verstehen - der erzwungene Hungertod von mehr als drei Millionen Ukrainern 1932 und 1933, Holodomor genannt, war eine der größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Und sie hat Folgen bis heute - Stalins "Krieg gegen die Ukraine" hat sich tief im kollektiven Bewusstsein der osteuropäischen Völker verankert.
Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum vereint in ihrer Darstellung auf eindrückliche Weise die Perspektive der Täter und jene der Opfer: Sie zeigt Stalins Terrorregime gegen die Ukraine, die Umstände der Vernichtungspolitik - und verleiht zugleich den hungernden Ukrainern eine Stimme. Ein gewaltiges Buch, erschütternd und erhellend zugleich.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die Münchner Osteuropa-Historikerin Franziska Davies erkennt große Verdienste in Anne Applebaums Geschichte der ukrainischen Hungersnot, aber sie erhebt auch gravierende Einwände gegen manche Interpretationen. Beeindruckt ist Davies von der erzählerischen Kraft, mit der Applebaum die Ereignisse darstellt, die gewaltsame Kollektivierung der Landwirtschaft, die Deportation der Kulaken, der Zerschlagung des Widerstands und schließlich Stalins Generalangriff auf die ukrainische Kultur. Nicht einverstanden ist Davies jedoch mit Applebaums Deutung des Holodomors als geplanten Genozid oder als gezielte Vernichtung der ukrainischen Nation. Unbehagen bereitet ihr auch die geglättete Darstellung des Zweiten Weltkriegs. Da nähere sich Applebaum zu sehr einer nationalen Geschichtsschreibung, in der aus analytischen Begriffen politische werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anne Applebaums Buch wird gewiss zum Standardwerk über eines der größten Verbrechen der Menschheit.« Timothy Snyder







