"Meine Freiheit kann mir niemals gleichgültig sein"
Dieses brillante, mit Leidenschaft geschriebene Buch bietet einen knappen und lehrreichen Überblick über Leben, Werk und Wirkung von Jean-Jacques Rousseau. Hartmut von Hentig versteht es meisterhaft, mit wenigen Strichen ein deutlich konturiertes Bild des großen Aufklärers zu zeichnen, das sich durch entschlossene Bewertungen seines außerordentlich vielseitigen, gedankenreichen, provozierenden Werkes wohltuend von der Masse der Rousseau-Publikationen abhebt.
Hartmut von Hentig legt ein Grundmuster in Rousseaus Gedanken frei: Aus den beiden Quellen seines Glücks - der Erinnerung an unbeschwerte Kindertage und der Wahrnehmung des gerade in seinen Schwächen liebenswerten Ichs - und aus den zwei Quellen seines Leids - der eigenen Abhängigkeit und der Unaufrichtigkeit der anderen - erwachsen Rousseau die großen Themen:
- Die Gesellschaft korrumpiert den Menschen. Um dies zu erkennen, muss sich der Mensch eine Vorstellung von seiner ursprünglichen Freiheit und natürlichen Unschuld machen.
- In den Naturzustand zurückzukehren, ist ihm unmöglich; aber er kann einen anderen als den herrschenden, auf Ungleichheit gründenden Gesellschaftsvertrag schließen.
- Dies wird er nur wollen und können, wenn er nicht von der machtberauschten, fortschrittsgläubigen, genusssüchtigen Gesellschaft erzogen worden ist, sondern die kunstvoll gestufte, abschirmende Erziehung miles erfahren hat: durch wohlgeordnete Freiheit.
Das Buch räumt mit einer Reihe von Vorilen über die "natürliche Religion", die "natürliche Erziehung" und die Theorie vom Gemeinwillen bei Rousseau auf. Nicht zuletzt wirkt es der verbreiteten Verurteilung des Menschen Rousseau entgegen.
Dieses brillante, mit Leidenschaft geschriebene Buch bietet einen knappen und lehrreichen Überblick über Leben, Werk und Wirkung von Jean-Jacques Rousseau. Hartmut von Hentig versteht es meisterhaft, mit wenigen Strichen ein deutlich konturiertes Bild des großen Aufklärers zu zeichnen, das sich durch entschlossene Bewertungen seines außerordentlich vielseitigen, gedankenreichen, provozierenden Werkes wohltuend von der Masse der Rousseau-Publikationen abhebt.
Hartmut von Hentig legt ein Grundmuster in Rousseaus Gedanken frei: Aus den beiden Quellen seines Glücks - der Erinnerung an unbeschwerte Kindertage und der Wahrnehmung des gerade in seinen Schwächen liebenswerten Ichs - und aus den zwei Quellen seines Leids - der eigenen Abhängigkeit und der Unaufrichtigkeit der anderen - erwachsen Rousseau die großen Themen:
- Die Gesellschaft korrumpiert den Menschen. Um dies zu erkennen, muss sich der Mensch eine Vorstellung von seiner ursprünglichen Freiheit und natürlichen Unschuld machen.
- In den Naturzustand zurückzukehren, ist ihm unmöglich; aber er kann einen anderen als den herrschenden, auf Ungleichheit gründenden Gesellschaftsvertrag schließen.
- Dies wird er nur wollen und können, wenn er nicht von der machtberauschten, fortschrittsgläubigen, genusssüchtigen Gesellschaft erzogen worden ist, sondern die kunstvoll gestufte, abschirmende Erziehung miles erfahren hat: durch wohlgeordnete Freiheit.
Das Buch räumt mit einer Reihe von Vorilen über die "natürliche Religion", die "natürliche Erziehung" und die Theorie vom Gemeinwillen bei Rousseau auf. Nicht zuletzt wirkt es der verbreiteten Verurteilung des Menschen Rousseau entgegen.
"Elegante Einführung in Rousseaus Gedanken über die Erziehung des Menschen am Beispiel des Emile und seine Erfüllung als Mensch in der Gemeinschaft freier Bürger."
(Susanne Mayer, Die Zeit, 20. März 2003)
(Susanne Mayer, Die Zeit, 20. März 2003)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Susanne Mayer nennt den Autor und früheren Leiter der Laborschule Bielefeld, einen "Hoffnungsträger vieler Pädagogen". Auch sie selbst hat sein neues Buch offenbar in der Hoffnung gelesen, dass es der aktuellen Bildungs-Debatte wieder wohl fundierte, gut überlegte Maßstäbe zu setzen vermag. Und die Rezensentin glaubt, sie darin auch gefunden zu haben. Das Buch biete eine "elegante Einführung" in Rousseaus Gedanken über die Erziehung des Menschen. Deutlich werde, dass es darum gehen müsse, "den Menschen zu sich selbst zu bringen". Und hinsichtlich der Frage, was es dazu brauche, werde schnell klar: "Noten jedenfalls nicht." Worauf aber kommt es dann an? Die Rezensentin zitiert zustimmend Hentigs Rezept beziehungsweise Appell: "Aufhören, im Auftrag der Gesellschaft, der Eltern, der Zukunft das Individuum, das Kind, die Gegenwart zu überwältigen, sich nicht einbilden, man könnte mit der Erziehung die gewünschten Menschen 'herstellen'."
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Hentigs Rousseau ist ein Radikaler, der das Grundproblem der Moderne gesehen und formuliert hat: Wie kann das Individuum unter den Bedingungen einer zivilisierten Gesellschaft seine Unabhängigkeit auch als Bürger eines Gemeinwesens bewahren und bewähren, wie kann es ehrlich, anständig, aufrichtig und authentisch bleiben?"
Katharina Rutschky, Berliner Zeitung
Katharina Rutschky, Berliner Zeitung
