Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können – Darcy, eine Trickbetrügerin, die mit ihrer Crew brillante Raubzüge begeht, und Tristan, Platz zwei in der Thronfolge der britischen Royals. Für Darcy sind die Royals nur eines: der Feind. Sie zerstörten ihre Kindheit und ihr behütetes Leben
und trieben sie in das illegale Dasein einer Räuberin. Nun hat es für sie oberste Priorität, Rache…mehrZwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können – Darcy, eine Trickbetrügerin, die mit ihrer Crew brillante Raubzüge begeht, und Tristan, Platz zwei in der Thronfolge der britischen Royals. Für Darcy sind die Royals nur eines: der Feind. Sie zerstörten ihre Kindheit und ihr behütetes Leben und trieben sie in das illegale Dasein einer Räuberin. Nun hat es für sie oberste Priorität, Rache auszuüben. Da kommt es gerade gelegen, dass Kronprinz Spencer eine zukünftige Braut sucht. Um sich das Vertrauen der Königsfamilie zu erschleichen, gibt Darcy sich als Heiratskandidatin aus. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Mit Tristan, Spencers jüngerem Bruder, der ungeahnte Gefühle in ihr weckt. Doch während in Darcy die ersten Zweifel aufsteigen, geht ihr Bruder Linus immer verbissener an die Mission heran und wird in seinem Hass zunehmend leichtsinnig. Nun ist sie hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu ihrem Bruder und ihrer keimenden Liebe zu Tristan … wohlwissend, dass ihre Liebe selbst unter anderen Umständen unter denkbar schlechten Sternen steht.
„Royal Heist“ ist der erste Teil einer Trilogie. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen und konnte nicht aufhören, mit Darcy und Tristan mit zu fiebern. Dennoch muss ich an dieser Stelle zugeben, dass es nicht mein persönlicher Favorit von Lena Kiefer ist - einige der Wendungen kamen sehr vorhersehbar für mich. Das bedeutet jedoch nicht, dass mir „Royal Heist“ nicht gefällt, im Gegenteil. Die Spannung ist durchweg vorhanden. Die Kulisse ist malerisch, altehrwürdig und vielseitig. Plot-Twists sind gegeben, auch wenn sie für mich – wie bereits erwähnt – nicht gänzlich unvorhergesehen waren. Dennoch haben auch sie das Lesen spannend gemacht, da man bei jedem Blättern fieberhaft wissen wollte, wie es weitergeht. Die Handlung nimmt einen sehr schönen und abwechslungsreichen Verlauf, auch wenn sie, wie ich dazusagen muss, nicht selten klischeebehaftet ist. Manchmal störe ich mich an sich häufenden Klischees, aber in diesem Fall wurden fast ausschließlich Klischees verwendet, die zu der jeweiligen Passage gepasst haben und einfach dazugehören.
Auch eine Atmosphäre war vorhanden – nicht ganz so präsent wie bei „Westwell“ und „Coldhart“, dennoch hat sie den Leser in das ganz bestimmte Lena-Kiefer-Universum katapultiert, das durchweg ein wunderbarer Ort zum Verweilen ist. Mit Darcy und Tristan wurden mal wieder Charaktere geschaffen, die unglaublich authentisch, nahbar und sympathisch sind. Gerade die Unterschiede zwischen ihnen machen es sehr dramatisch, zu verfolgen, wie sie sich näherkommen und zueinander hin entwickeln. Es heißt ja, Gegensätze ziehen sich an – und das ist auch hier der Fall. Des Weiteren finde ich es immer wichtig, dass die Charaktere im Laufe des Buches eine Wandlung hinlegen und am Ende immer etwas klüger und innerlich größer sind.
Leider muss ich an der Stelle allerdings auch erwähnen, dass Darcy und Tristan nicht ganz so facettenreich waren wie die meisten anderen Figuren von Lena Kiefer. Vielleicht werden die zwei im Laufe der Trilogie noch vielschichtiger, bislang waren die Taten und Gedanken der beiden jedoch ziemlich kalkulierbar. Auch ähneln sie Figuren, die es bloß in leicht abgewandelter Form in den anderen Reihen der Autorin gibt.
Worüber ich mich wiederum sehr gefreut hat, war die breite und vielseitige Palette an Nebenfiguren. Es kommen in der Tat zahlreiche Nebencharaktere vor, die teilweise eine bedeutende Rolle spielen, jedoch bin ich nicht einmal mit Namen und Gesichtern durcheinandergekommen. Die entsprechenden Figuren weisen allesamt Alleinstellungsmerkmale auf und sind aus dem Gesamtgefüge schlichtweg nicht wegzudenken.
Der Schreibstil wird Lena Kiefer absolut gerecht und ist locker-flockig und absolut flüssig, zugleich mit Tiefe gespickt. Das Besondere an diesem Stil ist, dass er sowohl auf humorvolle, schlagfertige und sarkastische Dialoge spezialisiert ist, als auch auf das Erzeugen von Drama und tiefem Gefühl. Witz und Spannung sind ebenso präsent wie Emotionen.
Fazit: Eine absolute Leseempfehlung. Spannende Romance mit Krimielementen und nicht zu viel Spice, tolle Figuren und ein atemberaubendes Setting. Ich bin höchstgespannt auf die Folgebände, vor allem, da der Cliffhanger – Achtung, kleiner Spoiler! – unfassbar gemein ist und es unmöglich ist, nicht wissen zu wollen, was nun erfolgt.