Rudolf Virchow (1821-1902) gehörte zu den national und international bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sein Engagement war nicht auf die Medizin begrenzt, sondern schloss auch die Anthropologie, Archäologie und Ethnologie sowie die Politik ein. Eine Besonderheit der medizinisch-fachlichen bzw. naturwissenschaftlichen Kommunikation im Zeitalter Virchows, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war die Entdeckung zahlreicher neuer zellbiologischer, zellpathologischer und pathologisch-anatomischer Sachverhalte, für die es noch keine etablierten Termini…mehr
Rudolf Virchow (1821-1902) gehörte zu den national und international bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sein Engagement war nicht auf die Medizin begrenzt, sondern schloss auch die Anthropologie, Archäologie und Ethnologie sowie die Politik ein. Eine Besonderheit der medizinisch-fachlichen bzw. naturwissenschaftlichen Kommunikation im Zeitalter Virchows, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war die Entdeckung zahlreicher neuer zellbiologischer, zellpathologischer und pathologisch-anatomischer Sachverhalte, für die es noch keine etablierten Termini gab.Eine große Anzahl der in den vergangenen Jahrzehnten publizierten Arbeiten befasste sich mit den fachspezifischen Beiträgen Virchows zur Allgemeinen Pathologie und Speziellen pathologischen Anatomie, mit seinen Erkenntnissen, seinen Verdiensten und auch mit seinen Irrtümern. Nur selten wurde seine Bedeutung für die medizinische Fachsprache betrachtet.In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals anhand aller von Virchow publizierten medizinischen Texte systematisch untersucht, welche Fachtermini er schuf und in die medizinische Kommunikation einbrachte sowie nach welchen linguistischen Prinzipien er diese Begriffe konstruierte. Ferner wurde analysiert, welche Termini er bereits vorfand und entsprechend des damaligen Kenntnisstandes modifizierte. Betrachtet wurde weiterhin, welche Textsorten er in der schriftlichen Fachkommunikation nutzte und wie er spezielle Stilmittel wie Diskurs, Polemik und Metaphorik einsetzte. Auch seine Beiträge zu Orthographie und Grammatik wurden erfasst, da in seiner Wirkungsperiode noch keine verbindlichen Sprachregeln existierten.Insbesondere sind es die zahlreichen Termini, die aufgrund ihres hohen fachsprachlichen Gebrauchswertes und ihrer Bildung aus lateinischen und griechischen Wortbestandteilen häufig auch in den medizinischen Wortschatz anderer Sprachen übernommen wurden. Sie erlangten somit eine internationale Bedeutung. Auch dadurchhat der Beitrag Rudolf Virchows zur medizinischen Fachsprache bis heute seine Spuren hinterlassen.
Der Autor Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Stefan Koch studierte von 1978-1984 das Fach Medizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, wissenschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Thiocyanatforschung (Promotion 1984, Habilitation 1989), Marinearzt von 1984-1986, seit 1986 tätig am Klinikum in Bad Saarow, Oberarzt für experimentelle Pathologie 1988, Facharzt für Pathologie 1990, Chefarzt des Instituts für Pathologie Bad Saarow 1993-2025, Privatdozent 1990, Umhabilitierung und Venia legendi für Pathologie 1996 an der Charité Berlin, Lehrveranstaltungen für Humanbiologie, Human- und Zahnmedizin seit 1990, Berufung zum Univ.-Professor für Pathologie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane 2014, bereits seit der Studienzeit Interesse für das Fachgebiet Geschichte der Medizin, u. a. mit Publikationen zur Wissenschaftskommunikation und Fachlinguistik Rudolf Virchows.
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