«Das könnte das neue Syrien sein.» Eine erhellende Reisereportage, die persönliche Erkundung eines historischen Umbruchsmoments.
«Assad ist weg. Das Regime ist gefallen. Das Regime, vor dem mein Vater - ein staatenloser jesidischer Kurde - 1980 aus Syrien floh. Ich kenne das Land von Besuchen bei meinen Großeltern in meiner Kindheit. Ein Land, in dem an jeder Ecke das Porträt des Diktators und seines Vaters hing, ein Land, über das eine Familie herrschte wie ein Mafia-Clan. 54 Jahre lang.»
Wenige Wochen nach dem Sturz Assads ist Ronya Othmann mit ihrem Vater nach Syrien gereist: auf den Spuren der jüngsten Ereignisse, durch ein Land, das sich selbst fremd geworden zu sein scheint. Und überall hat sie mit Menschen, gleich, welcher Zugehörigkeit, gesprochen - Menschen, die zwischen Angst und Hoffnung wieder an eine Zukunft glauben wollen.
«Assad ist weg. Das Regime ist gefallen. Das Regime, vor dem mein Vater - ein staatenloser jesidischer Kurde - 1980 aus Syrien floh. Ich kenne das Land von Besuchen bei meinen Großeltern in meiner Kindheit. Ein Land, in dem an jeder Ecke das Porträt des Diktators und seines Vaters hing, ein Land, über das eine Familie herrschte wie ein Mafia-Clan. 54 Jahre lang.»
Wenige Wochen nach dem Sturz Assads ist Ronya Othmann mit ihrem Vater nach Syrien gereist: auf den Spuren der jüngsten Ereignisse, durch ein Land, das sich selbst fremd geworden zu sein scheint. Und überall hat sie mit Menschen, gleich, welcher Zugehörigkeit, gesprochen - Menschen, die zwischen Angst und Hoffnung wieder an eine Zukunft glauben wollen.
Im Genre der Reportage ist Othmann in ihrem Element: Ihre umfassenden Kenntnisse der Geographie, Religionsgeschichte und Geopolitik sind ebenso beeindruckend wie ihr geduldiges Bemühen, mit verschiedenen Menschen zu sprechen, mit einem Fahrer und einer Anwältin, Verwandten und Aktivisten, einem Radiojournalisten, einem Kämpfer gegen den IS - und immer wieder mit ihrem Vater. Sie hat den Blick für das signifikante Detail ... Jobst Welge Frankfurter Allgemeine Zeitung 20251011
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Eindrucksvoll findet Rezensentin Stephanie von Oppen die Reportagen, die Ronya Othmann über zwei Reisen nach Syrien geschrieben hat, die sie gemeinsam mit ihrem Vater unternommen hat. Ende 2024 wurde Assad gestürzt, schon kurz darauf waren Othmann und ihr als junger, kommunistischer Jeside nach Deutschland geflohener Vater in Damaskus, Aleppo und Homs. Die Autorin schreibt über ihre Begegnungen mit der Zerstörung, mit den verfolgten Minderheiten und über das Gefängnis Saidnaya, in dem Regimegegner gefoltert wurden, erfahren wir. Ihre zweite Reise geht in den Norden Syriens, wo der Vater herkommt, sie schildert die Wiederbegegnung mit dem Dorf, in dem auch die Großmutter bis zur Flucht 2011 gelebt hat - für Oppen emotional und vielschichtig. Sie hätte sich noch ein etwas gründlicheres Lektorat gewünscht, ist aber ansonsten sehr vom Talent Othmanns überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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