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Luís de Camões' lyrisches Schaffen hatte eine starke Wirkung nicht nur auf die portugiesische Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts, sondern auch auf spätere Generationen außerhalb Portugals. Friedrich Schlegel - einer der Ersten in Deutschland, der sich sowohl mit den »Lusiaden« wie auch mit der Liebeslyrik ausführlich beschäftigte - lobte die »Einfachheit« und das »schmelzende Gefühl« der portugiesischen Renaissancelyrik. In der Tradition des italienischen Dichters Petrarca verbindet Camões humanistisches Wissen, Kunstfertigkeit und Originalität bei gleichzeitiger Nachahmung antiker…mehr

Produktbeschreibung
Luís de Camões' lyrisches Schaffen hatte eine starke Wirkung nicht nur auf die portugiesische Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts, sondern auch auf spätere Generationen außerhalb Portugals. Friedrich Schlegel - einer der Ersten in Deutschland, der sich sowohl mit den »Lusiaden« wie auch mit der Liebeslyrik ausführlich beschäftigte - lobte die »Einfachheit« und das »schmelzende Gefühl« der portugiesischen Renaissancelyrik. In der Tradition des italienischen Dichters Petrarca verbindet Camões humanistisches Wissen, Kunstfertigkeit und Originalität bei gleichzeitiger Nachahmung antiker Vorbilder. Besonders in seinen Sonetten folgt er dem petrarkistischen Konzept der vielgestaltigen Darstellung einer unnahbaren und vergötterten Dame. Doch findet man bei Camões auch andere Gedichtformen wie Ode, Elegie, Ekloge, Kanzone und Sestine, wobei die Einflüsse der antiken Dichter Ovid und Vergil, aber auch von Tasso, Sannazaro und Garcilaso de la Vega sowie die lebendigen Bezüge zur mittelalterlichen Dichtung deutlich werden. Zu Camões' Lebzeiten wurden nur drei seiner Gedichte gedruckt, jedoch sorgte die große Wertschätzung für sein Epos »Die Lusiaden« dafür, dass bald nach seinem Tod auch eine erste Sammlung mit Gedichten veröffentlicht wurde, deren Anzahl seither beträchtlich angestiegen ist. Die hier vorgelegte Ausgabe - auf der Grundlage der modernen Camões-Forschung - versammelt das lyrische Gesamtwerk im portugiesischen Original und in einer neuen deutschen Übersetzung.
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Eine ganze Seite widmet Peter Hamm dem portugiesischen Nationaldichter Luis de Camoes, der zu Hamms großem Bedauern außerhalb seiner Heimat kaum noch gelesen wird. Das war im 19. Jahrhundert noch anders, unterrichtet uns der Rezensent, als die Gebrüder Schlegel und Fichte zu Camoes' großen Bewunderern gehörten und sich der Verbreitung seiner Lyrik verschrieben. Denn schon sein abenteuerliches Leben musste jeden Romantiker für sich einnehmen; es führte Camoes bald in den Kerker, zum Kriegsdienst nach Afrika oder auf Strafexpedition nach Macao und Goa. Aber zu den Gedichten: Laut Hamm beherrschte Camoes alle Gattungen von der völkstümlichen bis zur hohen Poesie, er schrieb Kanzone, Oden, Elegien und Sestinen, doch seine höchsten Höhen erreichte er, so Hamm, in seinen Sonetten. Und mit ihnen gab er Portugal den Ton der "saudade" vor, jene "abgrundtiefe Seeleneinsamkeit", die sich aus Schmerzlust und Resignation, aus Liebe und Leiden speist. Zu Hans-Joachim Schaeffers Übersetzung äußert er sich etwas kritisch. Während er noch hinnimmt, dass Schaeffer zugunsten des Reimschemas auf Camoes' Lakonik verzichtet, stört er sich doch erheblich an einigen trivialen Wendungen wie "Verwaltungsstelle" oder "Rücksichtnahme".

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