Erstmals komplett ediert: alle überlieferten Gedichte Hugo Balls - mit bislang unveröffentlichten Gedichten aus dem Nachlaß.Hugo Balls bekanntester und wohl bedeutendster Text ist wahrscheinlich das Lautgedicht »Zug der Elefanten« (»Karawane«) - Gedichte verfasste Ball während seines ganzen Lebens, und an keinem anderen Teil seines Werkes lässt sich seine Entwicklung so gut nachvollziehen wie an der Lyrik. Zu seinen Lebzeiten erschien trotz entsprechender Pläne nicht ein einziger Gedichtband.Als Folge davon galt die Lyrik Hugo Balls bislang als höchst divergent und schien in Einzelteile zu zerfallen, die nur wenig miteinander zu tun haben. Diese erste vollständige Sammlung sämtlicher Gedichte Balls zeigt jedoch, dass es viele Verbindungen zwischen den verschiedenen lyrischen Formen gibt. Charakteristisch ist der Einfluß der Religion und des Expressionismus. Er trifft sich mit Balls eingestandenen »phantastischen Neigungen«, in die auch seine Sehnsüchte nach dem Kindlichen münden.Die ausführlich kommentierte Ausgabe enthält alle überlieferten knapp 140 Gedichte Hugo Balls: die expressionistische Lyrik, die sogenannten Ha-Hu-Baley-Gedichte, die berühmten Lautgedichte und die Schizophrenen Sonette, aber auch religiös inspirierte Gedichte sowie bislang unveröffentlichte Gedichte aus dem Nachlass. Ebenfalls aufgenommen wurden Balls Übertragungen lyrischer Texte.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit vierzig Jahren schon starb der vor allem als Dada-Künstler im Gedächtnis der Nachwelt gebliebene Dichter Hugo Ball. Welch erstaunliche und nicht immer nachvollziehbare Wendungen Ball dabei durchgemacht hat, lässt sich nun in diesem Band verfolgen, der sämtliche Gedichte Balls versammelt. Nicht nur ihr Stil, sondern auch ihre Qualität schwankt stark - und das ist noch sehr vorsichtig formuliert, wenn man dem Rezensenten Jan Wagner glauben darf. Das reicht von Expressionistischem über Dadaeskes bis zu den im Glauben fast sprachlos werdenden Werken der religiösen Spätphase. Insofern ist dieser Band eher etwas für den an einem Gesamtbild des Dichters Interessierten als für den Freund großer Literatur. Als solches aber habe er, so Wagner, natürlich seine Berechtigung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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