Enitan ist elf, als sie zum ersten Mal auf Sheri trifft. Sheri, frech und ziemlich frühreif, gefällt ihr auf Anhieb. Obwohl beide Mädchen der oberen Mittelschicht in Lagos angehören,könnten ihre Familien kaum unterschiedlicher sein. Enitans Vater ist ein angesehener Rechtsanwalt, der für Meinungsfreiheit kämpft und seine Tochter zu einer emanzipierten Frau erzieht. Sheris Vater, ein wohlhabender Muslim, hat zwei Ehefrauen und frönt den angenehmen Seiten des Lebens. Die Mädchen schlagen sehr verschiedene Wege ein. Enitan wird Rechtsanwältin und kämpft für ihre Unabhängigkeit, die attraktive Sheri lebt als Mätresse eines alten Generals im Luxus, bis sie ihn eines Tages mit einem Kochtopf zu Boden schlägt ...
»Eingezwängt in Traditionen und Rollenklischees schälen sich Enitan und Sheri langsam, jede auf ihre Weise, mit Witz und Wut aus den Zwangsjacken.« Südwestrundfunk SWR
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ganz froh über den Mangel an Afrika-Klischees in diesem Debütroman von Sefi Atta, lässt sich Sabine Berking gern nach Lagos entführen, um von der Autorin "unprätentiös und lakonisch" die Geschichte zweier Frauen aus Afrikas junger urbaner Mittelschicht erzählt zu bekommen. Dabei stellt Berking fest, wie "gnadenlos" sich das Leben in Nigeria, trotz aller Ähnlichkeiten, von einem Leben im Westen unterscheidet. In der Autorin erkennt sie eine junge, zornige, keine Seite der Gesellschaft schonende Stimme, die thematisch den Spagat zwischen einer westlichen und einer afrikanischen Leserschaft probiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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