Der ikonische Satz Angela Merkels "Wir schaffen das" im Jahr 2015 wird aktuell kontrovers diskutiert. Seit der vermehrten Einwanderung muslimischer Flüchtlinge nach Deutschland in dieser Zeit wird medial neben der Migrationsproblematik an sich oft der islamistische Salafismus thematisiert, welcher sich an der Scharia orientiert und mit der Jetztzeit nicht zu vereinbaren sei. "Der Islam" und "der Westen" werden als Gegensatzpaare konstruiert. Die mehrperspektivische Zeitanalyse dieser Veröffentlichung wirft einen neuen Blick auf das genannte Problem: Ein historischer Aspekt führt diesen konstruierten Widerspruch auf die Zeit der Kolonialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Moderne, zurück. Aus aktueller Perspektive wird der Salafismus systemtheoretisch als charakteristisches Problem der Postmoderne analysiert: Sinn- und Bedeutungsverluste veranlassen im Denken mancher eine "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen", d. h. eine Orientierung an einer idealisierten Vergangenheit in der Gegenwart. Der oben genannte Gegensatz "Islam gegen den Westen" kann unter diesen Gesichtspunkten kulturwissenschaftlich aufgelöst und differenzierter verstanden werden.
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