Samsara bezeichnet das große Lebensrad, den Kreislauf der Reinkarnation in den indischen Religionen. Dabei gerät der Erzähler bei seiner Reise durch das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Welt von den Ausläufern des Himalaya bis zur südlichsten Spitze des Subkontinents in eine neue, noch nicht lange zurückliegende Epidemie. Unterwegs trifft er Historiker, Geographen, Schriftstellerinnen und Studierende und beginnt mit ihrer Hilfe, die oft schrecklichen Umwälzungen zu verstehen, die sich seit der Errichtung der britischen Herrschaft im Kalkutta der 1860er Jahren bis heute ereignet haben.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Seit rund zwanzig Jahren verfolgt Patrick Deville das Projekt, Romane über reale Figuren zu schreiben und sie mit der Gegenwart in Kontakt zu bringen. Dieses neue Buch handelt von dem indischen Unabhängigkeitskämpfer Pandurang Khankhoje, einem Gandhi-Zeitgenossen, wie Kritikerin Claudia Kramatschek weiß. Er wollte die Freiheit Indiens er mit Waffen erkämpfen - das erzählt Deville für Kramatschek spannungsreich als Parallelgeschichte zu Gandhis Weg. Khankhoje musste 1906 aus Indien fliehen und wurde später Agrarwissenschaftler in Mexiko. Verblüffend ist für die Rezensentin, wie viele Orte, Zeiten und Schicksale hier zusammen- und durcheinanderkommen, auch Tina Modotti und Rabindranath Tagore spielen eine Rolle - und trotzdem vermag es Deville, mit dem "allwissenden Radarblick eines Satelliten" alle Aspekte der Geschichte zu beleuchten, versichert sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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