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Was finden wir, wenn wir im Sand der Geschichte graben? Was ergibt sich aus der Historie für die Gegenwart und unmittelbare Zukunft? Alexander Kluge zeigt ungeahnte Zusammenhänge auf, indem er Texte und zahlreiche Bilder versammelt, für die er zum Teil künstliche Intelligenz als »virtuelle Kamera« nutzt. Sein Bilderatlas ermöglicht ihm zum einen, die Geschichte lebendig zu halten, und zum anderen einen hintergründigen Kommentar zur Gegenwart, ohne Parteinahme oder Appell, dafür mit überraschendem Erkenntnisgewinn.
Sand entsteht über Tausende oder sogar Millionen von Jahren und zählt heute
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Produktbeschreibung
Was finden wir, wenn wir im Sand der Geschichte graben? Was ergibt sich aus der Historie für die Gegenwart und unmittelbare Zukunft? Alexander Kluge zeigt ungeahnte Zusammenhänge auf, indem er Texte und zahlreiche Bilder versammelt, für die er zum Teil künstliche Intelligenz als »virtuelle Kamera« nutzt. Sein Bilderatlas ermöglicht ihm zum einen, die Geschichte lebendig zu halten, und zum anderen einen hintergründigen Kommentar zur Gegenwart, ohne Parteinahme oder Appell, dafür mit überraschendem Erkenntnisgewinn.

Sand entsteht über Tausende oder sogar Millionen von Jahren und zählt heute zu den begehrtesten Rohstoffen. Er ist ein Bestandteil von Beton, aber auch Mikrochips werden aus Quarzsand bzw. dem daraus gewonnenen Silizium hergestellt. Solche Mikrochips sind nicht nur in Smartphones und Laptops verbaut, sondern unter anderem auch in Drohnen, und sie werden im Bereich Automatisierung und künstliche Intelligenz genutzt. Für die Gegenwart kann das bedeuten: Drohnenzerstören im Krieg - in wenigen Sekunden - Gebäude und Straßen derart, dass nur noch Staub und Sand übrig bleiben. Ein so fein gemahlener Sand jedoch, der zum Leben und als Rohstoff nunmehr ungeeignet ist.
Autorenporträt
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor, Filme- und Ausstellungsmacher; aber: 'Mein Hauptwerk sind meine Bücher.' Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Theodor-W.-Adorno-Preis, Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf und 2019 den Klopstock-Preis der Stadt Halberstadt. 'Ich bin und bleibe in erster Linie ein Buchautor, auch wenn ich Filme hergestellt habe oder Fernsehmagazine. Das liegt daran, daß Bücher Geduld haben und warten können, da das Wort die einzige Aufbewahrungsform menschlicher Erfahrung darstellt, die von der Zeit unabhängig ist und nicht in den Lebensläufen einzelner Menschen eingekerkert bleibt. Die Bücher sind ein großzügiges Medium und ich trauere noch heute, wenn ich daran denke, daß die Bibliothek in Alexandria verbrannte. Ich fühle in mir eine spontane Lust, die Bücher neu zu schreiben, die damals untergingen.' Alexander Kluge (Dankesrede zum Heinrich-Böll-Preis, 1993)
Rezensionen
»Es ist unglaublich wie neugierig und produktiv Alexander Kluge nach wie vor ist. ... Es ist wie immer bei [ihm] interessant, weil ... in seiner spielerischen Art, verbunden mit Wissenschaftlichkeit zu Erkenntnissen kommt, auf die man selber gar nicht kommen würde. ... So großartig, dass man es nur bewundern kann.« Jörg Magenau rbb kultur 20250822

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Durchaus fasziniert betrachtet Rezensent Lothar Müller die KI-Bilder, die Alexander Kluge in seiner neuen Veröffentlichung mitsamt seinen Bildkommentaren abdrucken lässt. Als eine "virtuelle Kamera" bezeichnet Kluge laut Müller die KI, sie ermöglicht es ihm, zum Beispiel, ein Stillleben des 17. Jahrhunderts mit Aufnahmen aus Gaza-Stadt der Gegenwart zu kombinieren. Die Kommentare verbinden ebenfalls verschiedene Zeit- und Raumebenen miteinander, Vorbild der Unternehmung ist der "Bilderatlas Mnemosyne" Aby Warburgs. Bei letzterem ging es um Aufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg und auch Kluge beschäftigt sich in seinem eigenen Atlas vor allem mit dem Krieg, so Müller. Es geht Kluge darum, kontrafaktisch dem Schrecken Krieg den Glaube an einen guten Ausgang entgegenzusetzen, das Zauberwort dabei: "Generosität". Ein paar Einwände hat Müller schon, teils verarbeitet Kluge hier altes eigenes Material neu, hier und da schleichen sich außerdem sachliche Fehler beziehungsweise "Leerstellen" ein. Einer abschließenden Wertung enthält sich der Kritiker, gehaltvoll scheint dieser neue Kluge-Streich aber gleichwohl zu sein.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Alexander Kluges neuer Bildatlas Sand und Zeit ist ein dringend benötigtes Mittel gegen das Gefühl der Ohnmacht.« Georg Seeßlen der Freitag 20250828