Sarah Jane Pullman ist ein guter Cop mit komplizierter Vergangenheit. Aufgewachsen in einer Kleinstadt, bekam sie als jugendliche Ausreißerin Probleme mit dem Gesetz, wurde zwangsweise zur Army eingezogen und heiratete nach ihrer Rückkehr den absolut falschen Mann. Ihr Leben erfährt eine unerwartete Wendung, als sie in den Polizeidienst eintritt - und sich umgehend auf dem Posten des diensthabenden Sheriffs wiederfindet, nachdem dieser vermisst gemeldet wird. Sarah Jane nimmt sich des Falls an und entdeckt, dass hinter dem mysteriösen Verschwinden des Sheriffs ein ebenso mysteriöses Leben steckt, das er Freunden und Kollegen verheimlich hat. Während der Ermittlungen wird aber auch Sarah Jane von ihrer Vergangenheit eingeholt. Das FBI taucht auf, um den Fall eines ermordeten Cops zu untersuchen ...
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
James Sallis lässt in "Sarah Jane" vieles im Unklaren - aber niemals zu viel, findet Rezensent Hannes Hintermeier. In der Tat ist es beeindruckend, wie wenig Sallis braucht - wenig Worte, wenig Seiten, wenige Hinweise, um eine ganze Welt, ein ganzes Leben so zu skizzieren, dass man als Leser mitfühlt und versteht - vor allem jene Art der Gewalt, "die in den Eingeweiden Amerikas rumort", wie der Rezensent es ausdrückt. Sarah Jane hat diese Gewalt erlebt, erlebt sie jeden Tag: Früh verlor sie ihre Mutter, verbrachte gezwungenermaßen einige Zeit in der Armee, kämpfte im Golfkrieg, arbeitete anschließend in verschiedenen Berufen und an verschiedenen Orten an verschiedenen Beziehungen, die allesamt scheiterten - immer wieder zog sie weiter, bis sie nun endlich angekommen zu sein scheint, lesen wir. Doch die Vergangenheit holt sie erneut ein: ein Polizist verschwindet, eines anderen Leiche taucht auf. Ist sie die Täterin, fragt man sich. "Keine Erlösung" schreibt Hintermeier dazu - ob sich dies auf die Psyche der Protagonistin bezieht oder auf die Fragen der Leserschaft, bleibt konsequenterweise unklar…
© Perlentaucher Medien GmbH
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