Joseph Roth war kein Musiker, der auf einem Instrument mehr recht oder auch bloß ausreichend dilettieren konnte. In ärmlichen Verhältnissen im galizischen Brody aufgewachsen, gab es kein bildungsbürgerliches Klaviermöbel, das in der guten Stube zum Musizieren einlud. Die Mutter, die drei Kinder allein aufziehen musste, hatte kein Geld für derartigen Luxus, dafür aber eine schöne Stimme, die sie vor allem den traurigen, ukrainischen Volksliedern schenkte. Das war Joseph Roths musikalischer Bildungsgang. Und mehr war auch nicht vonnöten, sich in seiner unnachahmlich pointierten Art der Musik und…mehr
Joseph Roth war kein Musiker, der auf einem Instrument mehr recht oder auch bloß ausreichend dilettieren konnte. In ärmlichen Verhältnissen im galizischen Brody aufgewachsen, gab es kein bildungsbürgerliches Klaviermöbel, das in der guten Stube zum Musizieren einlud. Die Mutter, die drei Kinder allein aufziehen musste, hatte kein Geld für derartigen Luxus, dafür aber eine schöne Stimme, die sie vor allem den traurigen, ukrainischen Volksliedern schenkte. Das war Joseph Roths musikalischer Bildungsgang. Und mehr war auch nicht vonnöten, sich in seiner unnachahmlich pointierten Art der Musik und vor allem den Musikern zu nähern.In einem seiner ersten Zeitungstexte aus dem Kriegsjahr 1918 präsentierte Roth den Lesern einen Beistand vom Fach und erwähnte anlässlich der Generalprobe einer neuen Lehár-Operette mehrmals in einem Zwiegespräch mit jenem Freund, das selbiger "was von der Musik versteht."Da war Roth also fein raus und konnte, falls es fachlich brenzlig werden sollte, fundierten Rat einholen: "Ich sagte: Wir wollen sehen, wie sich der Meister Lehár in diesen schweren Zeiten künstlerisch entwickelt hat! Mein Freund, der was von Musik versteht, sah hin und sagte: Er ist unberufen dick geworden!"
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Autorenporträt
Roth, Joseph geboren 2. September 1894 Brody/Galizien (Ukraine) gestorben 27. Mai 1939 Paris (Frankreich) Studium der Germanistik und Philosophie in Lemberg und Wien; 1916 Kriegsfreiwilliger, Fähnrich; Gefangenschaft in Russland; ab 1919 Journalist in Wien, ab 1921 Berlin; schrieb für diverse Blätter, vor allem für die Frankfurter Zeitung; ab 1923 Erzählungen und Romane; zahlreiche Reisen; Januar 1933 Emigration nach Paris, Freundschaft mit Irmgard Keun; Aufenthalte in Ostende, Amsterdam, Wien und Südfrankreich; zunehmende Vereinsamung und Alkoholsucht.Quellenangabe: Eintrag "Joseph Roth - Biogramm" aus Munzinger Online/Kindlers Literatur Lexikon in 18 Bänden, 3., völlig neu bearbeitete Auflage 2009. Aktualisiert mit Artikeln aus der Kindler-Redaktion, URL: http://www.munzinger.de/document/22000592800
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