Produktdetails
- insel taschenbuch 2818
- Verlag: Insel Verlag
- Seitenzahl: 229
- Deutsch
- Abmessung: 12mm x 108mm x 176mm
- Gewicht: 178g
- ISBN-13: 9783458345183
- ISBN-10: 3458345183
- Artikelnr.: 10282547
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Hans Christian Andersen hat Geburtstag, die Verlage feiern mit
Dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen galt ein Essay, der am vergangenen Samstag zum zweihundertsten Geburtstag des Autors in dieser Zeitung erschienen ist. Auf dem Buchmarkt war das Jubiläum Anlaß für eine ganze Reihe von Neuerscheinungen und Wiederauflagen.
Die größte Auswahl gibt es naturgemäß bei den Märchen. Neben einigen reichbebilderten Ausgaben (F.A.Z. vom 26. März) ist die zweibändige, von Heinrich Detering herausgegebene Edition der 156 kanonischen Märchen mit den klassischen Illustrationen von Vilhelm Pedersen und Lorenz Frølich aus der Reihe Winkler Weltliteratur in einer günstigeren Sonderausgabe erschienen (Verlag Artemis & Winkler, zusammen 1558 S., 49,80 [Euro]). Ein Klassiker ist auch die bei Droemer Knaur erschienene Ausgabe der Märchen mit den Illustrationen von Ruth Koser-Michaels (384 S., 15,50 [Euro]).
Um Andersens Romane macht sich seit längerem der Verlag ars vivendi verdient. "Sein oder nicht sein" erschien 2003 (288 S., 19,90 [Euro]), im vergangenen Jahr "Der Improvisator" (400 S., 25,90 [Euro]), in diesem Frühjahr nun "Die beiden Baroninnen" (300 S., 19,90 [Euro]). Weil bei S. Fischer kürzlich "Nur ein Spielmann" in neuer Übersetzung erschienen ist (256 S., 19,80 [Euro]) und bei Manesse Andersens letzter Roman "Peer im Glück" in einem hübschen Sammelband gemeinsam mit dem Jugendwerk "Fußreise von Holmens Kanal zur Ostspitze von Amager in den Jahren 1828 und 1829" und dem selten gedruckten Märchen "Tante Zahnweh" (348 S., 19,90 [Euro]), sind jetzt mit Ausnahme des bekenntnishaften "O. Z." alle Romane Andersens in deutscher Übersetzung lieferbar.
1831 unternahm Andersen, unterstützt von einem dänischen Fonds, eine Reise durch Deutschland. Sein Reisebuch "Schattenbilder" ist vollständig als Insel-Taschenbuch erschienen (148 S., 9,- [Euro]).
Andersens insgesamt gut eintausend Gedichte sind sicherlich der in Deutschland am wenigsten bekannte Teil seines literarischen Werks. Heinrich Detering hat jetzt eine Auswahl herausgegeben und größtenteils neu übertragen. Unter dem Titel "Landschaft mit Poet" liegt sie bei Wallstein vor (118 S., 17,- [Euro]).
Andersens Autobiographie "Das Märchen meines Lebens" ist als Insel-Taschenbuch erschienen (235 S., 9,- [Euro]), in gleicher Ausstattung liegt bei Insel Gisela Perlets Auswahl aus Andersens Tagebüchern vor (796 S., 20,- [Euro]). Die gebundene Ausgabe aus dem Jahr 2000 ist in zwei Bänden bei Wallstein erhältlich (zusammen 800 S., 74,- [Euro]).
Ebenfalls im Wallstein Verlag sind die Briefwechsel des Autors mit zwei deutschen Adressaten erschienen: mit dem Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (384 S., 29,- [Euro]) und der Oldenburger Leserin Lina von Eisendecher (496 S., 38,- [Euro]).
Zwei schöne Biographien über den Autor wurden in diesem Frühjahr publiziert - die umfangreichere von Jens Andersen bei Insel (808 S., 28,- [Euro]), die erheblich kompaktere von Gisela Perlet als Taschenbuch bei Suhrkamp (146 S., 7,90 [Euro]).
Für den Schöffling Verlag schließlich unternimmt Ulrich Sonnenberg eine literarische Reise durch "Hans Christian Andersens Kopenhagen" (mit Fotos von Rainer Groothuis, 180 S., 19,90 [Euro]).
F.A.Z.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Lothar Müller erkennt in dem Buch, dass aus der Deutschlandreise des jungen Schriftstellers hervorgegangen ist, eine "listige" Mischung aus Bedienung der Publikumserwartung und "ironischem Spiel" damit. Er begrüßt ausdrücklich, dass nun erstmals für deutsche Leser die ursprüngliche Fassung der Reisebeschreibung vorliegt, die noch nicht die Abmilderungen der zweiten Fassung aufweist. Das Besondere an dem Buch sei nämlich der "Ton der Frechheit", den Andersen ohne Scheu vor Zensur anstimme und der sich an Heinrich Heine orientiere. An die Tradition der "empfindsamen Reisenden" angelehnt, ist der Ton "unverkennbar modern", schwärmt Müller.
© Perlentaucher Medien GmbH
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