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Adie Klarpol landet als Zeichnerin in einem Thinktank in Seattle: hier sollen die Computerbilder laufen lernen, um den Betrachter in den Sehnsüchten des eignen Blicks zu fangen. In einer Höhle baut sie die Welt des Sichtbaren nach, eine Arbeit, die sie ganz in ihren Bann zieht. Taimur Martin ist als Lehrer in den Libanon gekommen, von einer Zigarettenpause kehrt er nicht zurück, bleibt jahrelang als Geisel in einer Höhle isoliert. Auch er schafft künstliche Welten, nicht der Technik, sondern der Fantasie, durch die er überlebt und auf die gleichen Bilder stößt wie Adie. Kunstvoll wie eine…mehr

Produktbeschreibung
Adie Klarpol landet als Zeichnerin in einem Thinktank in Seattle: hier sollen die Computerbilder laufen lernen, um den Betrachter in den Sehnsüchten des eignen Blicks zu fangen. In einer Höhle baut sie die Welt des Sichtbaren nach, eine Arbeit, die sie ganz in ihren Bann zieht.
Taimur Martin ist als Lehrer in den Libanon gekommen, von einer Zigarettenpause kehrt er nicht zurück, bleibt jahrelang als Geisel in einer Höhle isoliert. Auch er schafft künstliche Welten, nicht der Technik, sondern der Fantasie, durch die er überlebt und auf die gleichen Bilder stößt wie Adie.
Kunstvoll wie eine Doppelhelix verknüpft Richard Powers die beiden Geschichten zu einer genauen Vision über den Verlust der Sinnlichkeit im leeren Sog der Logarithmen und zu einer Liebesgeschichte, deren Charme und Poesie den Leser nicht mehr verlässt.
Autorenporträt
Richard Powers, geb. 1957, lebt in Urbana/Illinois. Er studierte Physik, arbeitete als Programmierer, bis er mit 32 seinen ersten Roman schrieb. Mittlerweile zählt er zu den ganz großen amerikanischen Erzählern der Gegenwart. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award. Seine Beiträge erschienen in der New York Times, Esquire, Times und Harper's.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ganz begeistert ist Rezensent Thomas Steinfeld von Richard Powers' "nahezu historischem" Roman - er spielt in den 1980ern und endet im Golfkrieg 1991. Die großen Hoffnungen und Utopien von Künstlicher Intelligenz und virtuellen Realitäten sind bereits ausgeträumt - keine Verherrlichung von Computertechnik, im Gegenteil: "'Schattenflucht' handelt von der großen Desillusionierung", freut sich der Rezensent. Zwei Erzählstränge sind in dem Roman verwoben, die sich wie eine "Doppelhelix" zueinander verhalten, erzählt Steinfeld. Da ist einmal die Programmiererin Adie, die mit dem Computer Kunst schaffen will, und zum anderen der Lehrer Taimur, der in Beirut fünf Jahre von Islamisten gefangen gehalten wird. Beide versuchen, eine eigene Welt "mit nichts als Fantasie" zu schaffen. Beide scheitern, denn die Realität erweist sich als "stärker, weil niederträchtiger". Doch im "Aufrufen dieser Kunst" habe der Roman seine "großen Momente". In Amerika, so Steinfeld, gilt Power als "einer der ganz großen Schriftsteller", John Updike hat ihn sogar neben Thomas Mann gestellt. Die deutsche Übersetzung wird Powers Qualitäten jedoch wohl nicht so ganz gerecht. Das sei zwar "nicht die Schuld des Übersetzers", dennoch empfiehlt Steinfeld, das Buch im Original zu lesen.

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