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Vor dem Hintergrund der Aufklärung und der Französischen Revolution, den tragenden geistigen und politischen Ereignissen des 18. Jahrhunderts, kam es zur Befreiung des Menschen in der konkreten Gestalt des Bürgers, des selbstbewußt für sein eigenes Schicksal und das der Menschheit eintretenden Subjekts. Für das Kind bedeutete dies, daß es aus seiner tradierten mythologischen und biblischen Symbolfunktion herausgelöst und im Bewußtsein der Öffentlichkeit allmählich zum anerkannten Mitgleid der menschlichen Gemeinschaft wurde. Die vorliegende Publikation richtet ihr Hauptaugenmerk auf die…mehr

Produktbeschreibung
Vor dem Hintergrund der Aufklärung und der Französischen Revolution, den tragenden geistigen und politischen Ereignissen des 18. Jahrhunderts, kam es zur Befreiung des Menschen in der konkreten Gestalt des Bürgers, des selbstbewußt für sein eigenes Schicksal und das der Menschheit eintretenden Subjekts. Für das Kind bedeutete dies, daß es aus seiner tradierten mythologischen und biblischen Symbolfunktion herausgelöst und im Bewußtsein der Öffentlichkeit allmählich zum anerkannten Mitgleid der menschlichen Gemeinschaft wurde.
Die vorliegende Publikation richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Entstehung der Kindheit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erst um 1800 setzte sich in bürgerlichen Kreisen ein Bewußtsein von der Kindheit als eigennständiger Lebensphase in der Entwicklung des Menschen durch. Diese Einsicht, die als "Entdeckung" der Kindheit bezeichnet wurde, führte zu intensiveren Bemühungen um die Erziehung des Nachwuchses. Kinderstuben, Kinderkleidung, Kindergärten, Kinderspielzeug, Kinderliteratur etc. waren das Ergebnis bürgerlicher Kindheitsmuster, die sich zunächst nur für wohlhabendere Familien, dann aber sukzessive auch auf die Lebenssituation unterschichtiger und bäuerlicher Milieus ausbreitete. Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlichen Bereiche der Kinderkultur, wie beispielsweise Kleidung und Wohnen, Arbeit und Spiel, Geschlechterrollen und Bildungseinrichtungen.