Dieser Briefwechsel aus dem Berliner Schelling-Nachlass bietet eine große Überraschung. Der greise Schelling entwickelt zu der jungen Helgoländerin Eliza Tapp während seines Pyrmonter Aufenthalts 1849 eine tiefe Freundschaft und Zuneigung, die sich auch in dem sich anschließenden Briefwechsel ausspricht und uns somit erhalten blieb. Schellings Briefkonzepte bieten uns gerade aufgrund ihres ersten Entwurfs Einblicke in seine Emotionalität, in sein unverstelltes Denken und Fühlen. Die in sich abgeschlossene Korrespondenz ist fast vollständig erhalten. Insgesamt werden 44 Briefe aus dem handschriftlichen Nachlass veröffentlicht. Die transkribierten Texte werden textkritisch erläutert sowie durch Anmerkungen kommentiert.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der Band versammelt die seine fünf letzten Jahre währende Korrespondenz des Philosophen Friedrich W.J. Schelling mit seiner jungen Kurbekanntschaft Eliza Murtfeldt, geb. Tapp. Natürlich fühlt sich der Rezensent Hans-Herbert Räkel da an Goethe erinnert, aber, betont er, es gibt hier einen wichtigen Unterschied. Anders als Ulrike von Levetzow hat Eliza ihren Kurschatten wirklich geliebt. Der Rezensent will in dem Verhältnis etwas Großes erkennen: Hier verwirkliche sich "eine Liebe, deren Ernst nur die träumende Romantik zu ergreifen fähig war." Und ein Bogen zu Schellings Philosophie lässt sich obendrein noch schlagen: es sei ihm auch bei dieser Beziehung darum gegangen, "sich der Natur und dem Geist zu öffnen und sie nicht beherrschen zu wollen."
© Perlentaucher Medien GmbH
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