Kurz vor der WM 1994 kettet Martin Schlosser sich im Rahmen einer Titanic-Mahnwache vor der Frankfurter DFB-Zentrale an, um die Nominierung des Fußballstars Bernd Schuster zu erzwingen, was jedoch misslingt. Aber Martin Schlosser bleibt dem Leben gegenüber aufgeschlossen. Er unternimmt Lese- und Lustreisen, experimentiert mit Drogen, schreibt mit dem Kollegen Günther Willen auf Spiekeroog ein Buch über das dritte Tor von Wembley, übersteht einen katastrophalen Umzug von Frankfurt nach Göttingen, löst gemeinsam mit Wiglaf Droste ohne allzu böse Absicht einen Literaturskandal aus. Und zugleich sind es die Jahre, in denen Martin Schlosser sich auf den Abschied von seiner geliebten "Oma Jever" einstellen muss.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Aufs Witzigste kann man in diesem "Schelmenoman", Band 10 in einer monumentalen Reihe, nochmal die inzwischen leicht angestaubten Neunziger durchkauen, beteuert Rezensent Andreas Rüttenauer. Seine Rezension hat etwas Insiderhaftes, denn der Roman spielt teilweise in der taz, in der Redaktion der für ihren mäßigen Witz bekannten "Wahrheitsseite", und teilweise in der Redaktion der Satirezeitschrift Titanic. Ach, wie war es herrlich, als Henschel zusammen mit dem "Brachialsatiriker" Wiglaf Droste sich ausmalte, wie man DDR- Bürgerrechtler grillt. Selbst Rüttenauer ist am Ende vom vielen autobiografischen Namedropping in dem Roman ermüdet. Aber alles in allem findet er ihn schon sehr lustig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»An jeder Stelle des Romans hat man Spaß an der Detailgenauigkeit des Erzählers, den vielen Identifikationsangeboten für Leser, vor allem natürlich: am Quatsch.« Alexander Solloch NDR Kultur














