24,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Schiefer, dem vielgestaltigen, wandlungsfähigen Sedimentgestein, und den Slate Islands, einem kleinen Archipel vor der Westküste Schottlands, ist Esther Kinskys neues Buch gewidmet. Jahrhundertelang wurde auf jenen zu den Inneren Hebriden gehörenden Inseln Schiefer abgebaut, und tief geprägt sind sie von der vor vielen Jahrzehnten schon aufgegebenen Intensivindustrie, die eine bizarre Landschaft der Trümmer und gefluteten Steinbrüche hinterlassen hat. Die Gedichte und kurzen Prosatexte dieses dreiteiligen Bandes erkunden Fragen der geologischen Frühgeschichte und der Definitionen des…mehr

Produktbeschreibung
Schiefer, dem vielgestaltigen, wandlungsfähigen Sedimentgestein, und den Slate Islands, einem kleinen Archipel vor der Westküste Schottlands, ist Esther Kinskys neues Buch gewidmet. Jahrhundertelang wurde auf jenen zu den Inneren Hebriden gehörenden Inseln Schiefer abgebaut, und tief geprägt sind sie von der vor vielen Jahrzehnten schon aufgegebenen Intensivindustrie, die eine bizarre Landschaft der Trümmer und gefluteten Steinbrüche hinterlassen hat.
Die Gedichte und kurzen Prosatexte dieses dreiteiligen Bandes erkunden Fragen der geologischen Frühgeschichte und der Definitionen des metamorphischen Gesteins der Inseln, widmen sich der Flora und den Vögeln in einer Gegend der Unwirtlichkeit und streifen, ausgehend von einem alten Schulfoto, die Geschichte der in die harte Arbeit des Schieferabbaus eingebundenen Menschen. Parallel zu den Natur- und Geschichtserkundungen setzen sich die Texte mit der menschlichen Erinnerung auseinander, die ein ähnlicher »Metamorphit« ist wie der Schiefer, ein Schichtwerk in Bewegung, unvorhersehbaren und schwer nachvollziehbaren Wandlungen unterworfen.
Autorenporträt
Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensentin Marie Luise Knott würdigt diesen Gedichtband von Esther Kinsky mit einem großen Aufsatz über Lyrik, Sprache und Natur. Sie schlägt weite Bögen und geht dabei vom "Tryptichon" der Schiefern-Gedichte aus - der Ankunft auf der Insel, einer Kinderfotografie aus industrieller Zeit und der Abfahrt. Knott zitiert in ihrer Besprechung auch Dichter wie Thomas Kling oder Künstler wie William Kentridge. Schlüsselwörter der Kritikerin sind dabei "Forschung und Expedition". Dies nämlich sei Kinskys Schreiben, das Schreiben in lyrischer Form ohnehin, ein Erforschen nicht nur eines Gegenstandes - wie hier etwa des Schiefergesteins und Schieferabbaus auf den Slate Islands -, sondern auch von Sprache und ihrer Geschichte. Beides sei der Nutzung durch den Menschen ausgesetzt, beides bilde Schichten, die unter industriellen und anderen Umständen durch Sprengung gebraucht, erforscht und neu gebraucht werden, so Knott. Ein anderes Schlüsselwort ist für die Kritikerin deshalb auch "Erinnerung" -  die Erinnerung der Nutzung von Landschaft und Sprache, daher also Kindheit und tiefe und individuelle Bedeutung. Vielleicht sei das Schreiben Esther Kinskys tatsächlich Naturlyrik in einem neuen Sinne, findet die hoch beeindruckte Kritikerin. In jedem Fall aber, schließt sie, sei es "große Kunst".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Landschaft zu beschreiben verlangt ein enormes Vokabular, rhythmisch virtuos und dem Gegenstand entsprechend schroff eingesetzt.« Frankfurter Rundschau 20201013