Helene Hegemann sprengt mit luzidem Blick und großer sprachlicher Wucht sämtliche Kategorien, über die wir die Gegenwart zu begreifen versuchen.
Ein Pfau wird mit einem Golfschläger getötet und entlarvt die Doppelmoral der amerikanischen Kulturelite. Eine junge Frau will zu ihren Eltern in die österreichische Provinz fahren und verpasst immer wieder ihre Station. Ein Bad in der Wolga markiert das Ende einer zerstörerischen Beziehung. Ein Junge verliebt sich in einen anderen, während sie von fünfzig Wildschweinen umzingelt werden. Eine Snowboarderin wacht unter einer Schneedecke auf.
Es sind versehrte, kraftvolle Figuren, die Helene Hegemann durch das Buch und eine Welt wandern lässt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, in der das Abarbeiten an Widersprüchen schmerzhaft, aber auch ein großes Vergnügen sein kann. Nach und nach setzt sich ein perfide konstruiertes Psychogramm unserer Gesellschaft zusammen, das verstörend und beglückend zugleich ist.
Ein Pfau wird mit einem Golfschläger getötet und entlarvt die Doppelmoral der amerikanischen Kulturelite. Eine junge Frau will zu ihren Eltern in die österreichische Provinz fahren und verpasst immer wieder ihre Station. Ein Bad in der Wolga markiert das Ende einer zerstörerischen Beziehung. Ein Junge verliebt sich in einen anderen, während sie von fünfzig Wildschweinen umzingelt werden. Eine Snowboarderin wacht unter einer Schneedecke auf.
Es sind versehrte, kraftvolle Figuren, die Helene Hegemann durch das Buch und eine Welt wandern lässt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, in der das Abarbeiten an Widersprüchen schmerzhaft, aber auch ein großes Vergnügen sein kann. Nach und nach setzt sich ein perfide konstruiertes Psychogramm unserer Gesellschaft zusammen, das verstörend und beglückend zugleich ist.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Wolfgang Schneider arbeitet sich an den Erzählungen von Helene Hegemann ab. Gelangweilt hat er sich nicht, muss er zugeben. Hegemann verstehe sich auf Pointen, starke Sätze und markante Szenen, auch ihre Zeitgeistigkeit und Abgebrühtheit ringen dem Kritiker einen gewissen Respekt ab. Aber da sich Hegemann jeder Erzähllogik, Psychologie und literarischer Feinarbeit verweigert, wie Schneider meint, werden ihm die struktuellen Schwächen ihrer Erzählungen offensichtlich: Ohne echten Zusammenhang reihe Hegemann einfach Erlebnisse, Gedanken und Zitate mit großer "Lust am Grellen" aneinander. Hegemanns Posen des Überdruss gehen ihm dabei ebenso auf die Nerven wie die zur Schau gestellte Weitläufigkeit und die "kleinen nadelspitzen Gefühllosigkeiten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Hegemanns] Hinwendung zu den menschlichen Abgründen [entwickelt] eine ungeahnte Sogwirkung, der sich nur schwer zu entziehen ist.« Vogue 20220813
Rezensent Wolfgang Schneider arbeitet sich an den Erzählungen von Helene Hegemann ab. Gelangweilt hat er sich nicht, muss er zugeben. Hegemann verstehe sich auf Pointen, starke Sätze und markante Szenen, auch ihre Zeitgeistigkeit und Abgebrühtheit ringen dem Kritiker einen gewissen Respekt ab. Aber da sich Hegemann jeder Erzähllogik, Psychologie und literarischer Feinarbeit verweigert, wie Schneider meint, werden ihm die struktuellen Schwächen ihrer Erzählungen offensichtlich: Ohne echten Zusammenhang reihe Hegemann einfach Erlebnisse, Gedanken und Zitate mit großer "Lust am Grellen" aneinander. Hegemanns Posen des Überdruss gehen ihm dabei ebenso auf die Nerven wie die zur Schau gestellte Weitläufigkeit und die "kleinen nadelspitzen Gefühllosigkeiten".
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