Irgendwo tief im europäischen Wald begegnen sie sich. Grenzgänger, Schmugglerinnen, Flüchtlinge, Arbeiterinnen, Asylbewerber, Kontrolleure, Künstlerinnen, Instrumentalistinnen, Schauspieler, Journalisten, Stipendiaten, Logistiker, Studentinnen, Geister. Sie kommen von überall. Sie alle sind Stellvertreter unserer Zeit, und sie führen ein Gespräch. Über Herkunft und Gerechtigkeit, über Körper und Staat, Import und Export, Heimat und Migration, über Glück, Musik und den Tod. Dorothee Elmiger hat einen Roman geschrieben, der die brisanten Fragen unserer Gegenwart ausleuchtet. Und sie findet dafür eine Sprache, wie sie zuvor in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur noch nicht zu hören war.
"In "Schlafgänger" wird Elmiger politisch: ein kämpferischer Roman über Herkunft und Gerechtigkeit." -- BÖRSENBLATT
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wiebke Porombka hat ein Problem mit diesem Buch von Dorothee Elmiger. Zwar scheint ihr der Text mit seiner politischen Agenda, seinen Themen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung (des Körpers) nah am Puls der Zeit und durch seinen engagierten Gestus auch äußerst human zu sein. Das Fehlen jeglicher Kommentierung seitens der Autorin, das Nebeneinander von Szenen, Motiven (der Schlaf z. B.) und Stimmen sowie das Verhandeln poetologischer Fragen, etwa nach dem Engagement von Literatur, führen laut Porombka jedoch dazu, dass die Lektüre mühsam und klischeegefährdet wird. So wichtig ihr der Text auch erscheint, so sehr fehlt ihr daran bald das sinnliche, körperliche Element von Literatur.
© Perlentaucher Medien GmbH
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