Schmidt hat alles: Nach seiner vorzeitigen Pensionierung ist der frühere Anwalt Direktor einer Stiftung; eine Aufgabe, die ihn auf Reisen um die Welt schickt. Seine Hoffnung auf ein Enkelkind scheint sich zu erfüllen, die Frauen liegen ihm nach wie vor zu Füßen. Einerseits. Andererseits hat ihn Carrie, seine jugendliche Freundin, wegen eines anderen, jüngeren verlassen. Jetzt erwartet sie ein Kind und weiß nicht, wer von beiden der Vater ist. Auch Schmidts Tochter Charlotte zieht sich immer mehr zurück, in ihre eigene Welt aus Teilnahmslosigkeit und Hass. Dabei droht sie nicht nur, sich selbst zu zerstören. Einziger Lichtblick ist Alice, eine Frau, die er vor Jahren bewundert hat, und die plötzlich wieder in sein Leben tritt. Doch haben die beiden eine Vergangenheit, die eine gemeinsame Zukunft nicht ganz leicht macht... Wieder schießt Schmidt nicht selten übers Ziel hinaus und steht sich oftmals selbst im Weg. Was, wenn nach all den Jahren der Liebe und der Einsamkeit die größteHerausforderung noch vor ihm liegt: Was, wenn es an der Zeit ist, sich zu ändern? Mit seiner ganz eigenen Leichtigkeit erzählt Begley, der große Romancier, von Zeiten des Aufbruchs und der Angst, loszulassen und dabei vollends zu verschwinden.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Gähnende Langeweile hat Louis Begley mit seinem neuen Schmidt-Roman bei Eberhard Falcke ausgelöst, wofür dieser sich mit einer Fundamentalkritik an dem Schriftsteller rächt, den er für völlig missverstanden respektive überschätzt hält. Meist nämlich rechne die Kritik es Begleys Romanen positiv an, wie oberflächlich und leer die Welt der Finanzanwälte in ihnen erscheint, doch Falcke erkennt darin den Substanzmangel des Autor selbst. Begley will nichts und niemanden entlarven, ist Falcke überzeugt, er glaubt tatsächlich, dass jemand, der Geld und einen Harvard-Abschluss in der Tasche hat, kein schlechter Mensch sein kann. Und deswegen sei die Oberfläche des saturierten Lebens auch alles, was Begley interessiere: "Mein Haus, mein Garten, mein Geld, meine Großzügigkeit, meine Frauen und was ich mit ihnen im Bett mache." Das ergibt vielleicht eine Dividende, zuckt Falcke die Schultern, aber doch kein Leben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die heftigen Erschütterungen, mit denen Louis Begley den Text kontrapunktisch durchsetzt, bannen den Leser bis zur letzten Seite.«
Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung 12.11.2011
Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung 12.11.2011

