Krimiautor Peter Fall steckt in einer ziemlichen Krise, seine Frau hat ihn verlassen und auch sein schriftstellerisches Talent scheint sich verflüchtigt zu haben, denn sein neuester Roman erregt bei seinem Verleger nur Kopfschütteln. Kurzer Hand verfrachtet ihn dieser in seine Hütte in die Alpen,
damit Peter in der Abgeschiedenheit zu seinem alten Selbst zurück finden soll. Doch schon die Anreise…mehrKrimiautor Peter Fall steckt in einer ziemlichen Krise, seine Frau hat ihn verlassen und auch sein schriftstellerisches Talent scheint sich verflüchtigt zu haben, denn sein neuester Roman erregt bei seinem Verleger nur Kopfschütteln. Kurzer Hand verfrachtet ihn dieser in seine Hütte in die Alpen, damit Peter in der Abgeschiedenheit zu seinem alten Selbst zurück finden soll. Doch schon die Anreise in der Berge gestaltet sich schwierig. Eine nervige Bahnfahrt, dann gibts Huddeleien mit dem Mietwagen und während der Autofahrt zur Berghütte wird Peter von einer Lawine mitgerissen. Er erwacht in einem abgelegenen Bergdorf, das durch den Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten ist. Als ein Mord an einer jungen Frau passiert, bitten die Dörfler Peter, in dem Fall zu ermitteln, da er als Krimiautor von allen noch die meiste Erfahrung hat. Während sich Peter mit Elan an die Ermittlungen macht, gefällt nicht allen Bewohnern von Fall, was Peter da macht und schon bald gerät er in arge Schwierigkeiten.
Die Wortspielerei: Peter Fall, strandet auf Grund von Schneefall im Ort Fall, begegnet dem Leser durch das ganze Buch hindurch und sorgt durchaus für die ein oder andere amüsante Szene. Insgesamt aber werden Krimifans wohl nicht rundherum zufrieden sein. Das Konzept des Whodunit wird zwar recht gelungen umgesetzt, bei der Aufklärung des Verbrechens gibt es aber doch ein paar Defizite! Zunächst landet der arg gebeutelte und in Selbstmitleid schwelgende Peter Fall in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Dorf und wird recht bald mit dem Mord konfrontiert. Da das Dorf eingeschneit ist, muß sich der Mörder also unter den Bewohnern befinden. Peter beginnt mit den Befragungen und hat schon bald reichlich Verdächtige und Motive zur Auswahl, hier kann man als Leser mitraten und sich auf Tätersuche begeben. Allerdings haben die Dorfbewohner schon bald einen eigenen Täter, von dessen Schuld fast alle überzeugt sind. Natürlich ist das so offensichtlich, dass es gar nicht stimmen kann! Die tatsächliche Entlarvung des Täters ist dann leider so einfallslos und ohne jede Raffinesse, dass man als Leser dann schon recht enttäuscht ist. Auch in der Handlung gibt es kleine Ungereimtheiten und Logikfehler, die man aber durchaus verschmerzen kann.
Die Charakterzeichnung ist im Großen und Ganzen ok, allerdings werden hier doch reichlich Klischees bedient, sowohl bei der Hauptfigur, wie auch bei den Dorfbewohnern, wer wenig Krimis liest, den stört dies sicher weniger, Krimivielleser begegnen hier allerdings wenig originelle Charaktere.
Der Schreibstil des Autors ist aber flott und eingängig und weist auch einigen Humor auf, so dass sich das Buch zügig lesen läßt, das offene Ende weist auf einen weiteren Teil hin, der mit dem Titel "MordFall" auch bereits erschienen ist.
FaziT: solider Krimi, allerdings werden reichlich Klischees bedient und bei der Auflösung des Mordfalles hätte ich mir ein wenig mehr Raffinesse erhofft.