In seinem Romandebüt schafft Jan Christophersen unvergessliche Figuren undentwirft das beeindruckende Bild einer rauen Gegend voller Wasser, Sand undSchnee. Er erzählt von der Suche nach Identität in einer Familie, in der dasSchweigen den Weg zueinander zu einer langen Reise werden lässt - atmosphärischdicht, mit leisem Witz und in einer kraftvollen, suggestiven Sprache.Jahreswechsel 1978/79. Über Norddeutschland tobt ein Schneesturm, vondem die Menschen bis heute erzählen. In einem nordfriesischen Dorf an derdeutsch-dänischen Grenze bricht Paul Tamm, der Wirt des 'Grenzkrugs',plötzlich zusammen. Es beginnen ungewisse Tage, in denen Pauls ZiehsohnJannis sich an die vergangenen gemeinsamen Jahrzehnte erinnert: wie er selbstnach dem Zweiten Weltkrieg als kleiner Junge in die Familie kam, wie Paulaus dem Lager zurückkehrte, zunächst beim Wiederaufbau der Gastwirtschafthalf und sich später immer mehr von der Familie entfernte. Bei Pauls Jagd nachden Spuren einer versunkenen Stadt im Watt begleitet ihn Jannis, der dabeiauf die Geschichte eines englischen Soldaten stößt. Auf geheimnisvolle Weisescheint diese mit Jannis' Herkunft verknüpft zu sein. In den dramatischen Tagender Schneekatastropheführt Pauls Suche schließlich zu einem Ergebnis, dasJannis nach all den Jahren vor eine Entscheidung stellt.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das Spektakuläre, muss man nach der Lektüre von Martin Halters Rezension dieses Roman konstatieren, kommt in "Schneetage" ganz ausgesprochen gemächlich daher. Spektakulär nämlich könnte einem die Suche nach dem mythischen untergegangenen Rungolt, dem "Sodom im Wattenmeer", wohl scheinen, um die es dem Helden des Buchs, einem Mann names Paul Tamm, geht. Der landet nach dem zweiten Weltkrieg in einem deutsch-dänischen Grenzdorf und lebt dort und sucht Rungolt und findet es nicht. Davon erzählt Petersen derart norddeutsch und grau in grau, dass Halter sich geradezu an Theodor Storm oder Siegfried Lenz erinnert fühlt. Was aber eher als Kompliment denn als Absage gemeint ist. Ob allerdings auch die süddeutsche Leserschaft etwas damit anfangen könne - das weiß der Rezensent dann doch nicht.
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