Beim Weihnachtsmann herrscht Hochbetrieb, der Schlitten ist schon voll. Zurück bleibt nur der kleine Bär. Wer weiß, wohin er soll?Wohin er soll, hat der kleine Bär schnell herausgefunden. Schließlich hat er ein Schild umhängen: "Für Tom." Nur wo Tom wohnt, das weiß der kleine Bär nicht. Trotzdem macht er sich auf den Weg: zum Nordpol, übers Meer und durch den tiefen Wald, immer auf den Spuren des Weihnachtsmanns. Bis er dort ankommt, wo jemand schon sehnsüchtig auf ihn wartet.
Der kleine Bär, der hat es schwer? Von wegen. Der kleine Bär sitzt in der Werkstatt des Weihnachtsmanns, ein Schild am Hals: "Für Tom", und wartet darauf, zu Tom zu kommen. Die Reise führt ihn erst durchs Eis, wo ein polares Alstervergnügen stattfindet, samt einem Eisburgbau und heißer Suppe. Dann fährt er übers Meer und begegnet einer schwimmenden Sardinenbüchse. Und darauf folgt ein tiefer Wald. Überall trifft der kleine Bär viele andere Tiere, die ihrem Vergnügen nachgehen, ob sie nun auf einer Garnrolle balancieren oder in der Kommodenschublade Weihnachtslieder singen. Und so hält jedes Bild den Reisenden samt seinen Zuschauern auf ihrem gemeinsamen Weg ziemlich lange auf. Außerdem gibt es jede Menge Laschen, die man ziehen, Rädchen, die man drehen, und Litzen, die man umknicken kann. Und dahinter sieht dann alles wieder ganz anders aus. Die Botschaft des freundlich gemalten Bilderbuchs ist zwar banal - jaja, Tom bekommt sein Weihnachtsgeschenk. Im Detail sind aber viele Dinge zu entdecken, die - manchmal buchstäblich - den konventionellen Rahmen übersteigen. Nur auf die Texte sollten die großen Leser, die den kleinen Lesern die Geschichte vortragen, sich nicht allzu sehr verlassen: Im englischen Original sind sie gereimt. Im Deutschen stimmt der Rhythmus so wenig, daß man besser selbst erzählt. fau
Axel Scheffler, Ian Whybrow: "Schöne Bescherung, kleiner Bär?" Aus dem Englischen von Gerald Jatzek. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1998. Pop-up-Bilderbuch, geb., 28,- DM. Ab 4 J.
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