"Ich bin aufgewachsen in einer Sphäre, wo man nicht mal dann sagt, was man denkt, wenn das Haus in Flammen steht", erklärt Lauren ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Oskar Canow. Denn Oskar will eine Therapie machen, für seinen Freund Viktor. Dort soll er stellvertretend dessen Eheprobleme vorbringen - und das in einem gesellschaftlichen Milieu, wo man nichts mehr fürchtet als Peinlichkeit, wo Schein und Einbildung so real sind wie Botox-Spritzen und Diätpillen, wo Partygeschwätz das Leben ersetzt und der Psychotherapeut kleine Aufwallungen des Gemüts zu glätten hat wie der Schönheitschirurg die Haut. "Es gibt einfach keine Version dieses Szenarios, die nicht katastrophal endet" - so bewertet Lauren Oskars Plan. Und sie hat recht. Oder doch nicht?
© BÜCHERmagazin, Jeanne Wellnitz (jw)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Martin Halter steigt aus, wenn Handlung nur Vorwand für aufgewärmte Bonmots und transzendentale Ironie ist. Philipp Tingler aber kann nur letztere, wenn auch trefflich, findet Halter. Das ist als Sittenbild der Schweizer Geldaristokratie sogar witzig oder auch amüsant, wie Halter versichert, nervt den Rezensenten aber schließlich kolossal, weil der Autor zwar Wirtschaftswissenschaften studiert hat, jedoch ohne jede erzählerische Ökonomie und mit allzu vielen Redundanzen schreibt, 300 Seiten lang.
© Perlentaucher Medien GmbH
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