'Graphologie hatte mich bereits als Kind interessiert, und Joseph Roth, der in meinem Elternhaus verkehrte und ebenfalls graphologisch interessiert und tätig war, hat mich darin bestärkt. In Amerika, bei der Armee, bestand meine Tätigkeit als klinischer Psychologe im wesentlichen darin, 'projektive Techniken' anzuwenden; und die Graphologie, von der gar nicht bekannt war, daß sie etwas Seriöses haben könne, wo sie sich auf eine Theorie der Ausdrucksbewegung gründet, die führte ich da ein. Von daher kam es, nach dem Krieg, zu meinem Graphologie-Buch, das zwanzig Jahre lang mit immer erneuten…mehr
'Graphologie hatte mich bereits als Kind interessiert, und Joseph Roth, der in meinem Elternhaus verkehrte und ebenfalls graphologisch interessiert und tätig war, hat mich darin bestärkt. In Amerika, bei der Armee, bestand meine Tätigkeit als klinischer Psychologe im wesentlichen darin, 'projektive Techniken' anzuwenden; und die Graphologie, von der gar nicht bekannt war, daß sie etwas Seriöses haben könne, wo sie sich auf eine Theorie der Ausdrucksbewegung gründet, die führte ich da ein. Von daher kam es, nach dem Krieg, zu meinem Graphologie-Buch, das zwanzig Jahre lang mit immer erneuten Auflagen auf dem Markt blieb, und zu den Vorlesungen, die ich auf Veranlassung befreundeter Psychoanalytiker über den gleichen Gegenstand am New Yorker City College hielt.'Ulrich SonnemannInhaltsverzeichnis- Handschriftenanalyse im Dienste der Psychodiagnostik - Der Widerspruch im Irrationalismus - Theorieverbote des Wissenschaftsglaubens - Den fliegenden Untertassen fehlt es an Tassen - Kann Astrologie Erkenntnis sein? - Atlantis zum Beispiel - Die gewonnene WetteHinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Ulrich Sonnemann, geboren 1912 in Berlin, studierte Philosophie, Sozialwissenschaften und Psychologie und promovierte 1934 in Basel. Er emigrierte in die Vereinigten Staaten, lehrte als Professor für Psychologie in New York. 1955 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte bis 1969 als freier Schriftsteller in München. In dieser Zeit schrieb er u. a. Das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten, das ein Jahr lang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand, und sein philosophisches Hauptwerk, die Negative Anthropologie. Von 1969 bis 1974 war er Dozent an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, danach Professor für Sozialphilosophie an der Gesamthochschule Kassel. Er starb 1993. Bei zu Klampen erschienen »Graphologie. Schriften 1« (2005), »Daseinsanalyse. Schriften 2« (2011), »Negative Anthropologie. Schriften 3« (2011), »Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten. Schriften 4« (2014), »Ungehorsam versus Institutionalismus. Schriften 5« (2016), »Der mißhandelte Rechtsstaat. Schriften 6) (2
Paul Fiebig, Jahrgang 1942, Studium der Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft, 1970 Dissertation über das »Orchester-Zwischenspiel« bei Thomas Mann. Ab 1971 beim Saarländischen Rundfunk. Seit 1984 Musikredakteur beim Südwestfunk Baden-Baden. Von 1998 an Leiter der Wort-Musik-Redaktion. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Sammelpublikationen etc. Bei zu Klampen veröffentlichte er die »Schriften« (Band 1-10, 2005-2022).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
" Mehr als die Hälfte seiner Rezension verbringt Lorenz Jäger mit der gewiss nicht uninteressanten Rekapitulation der Geschichte der Graphologie. Von den neuen anthropologischen Entwürfen Max Schelers und Helmuth Plessners gerät er auf Walter Benjamin und völlig unvermeidlicherweise natürlich auf Ludwig Klages, der die Graphologie mit weitreichenden Folgen systematisiert hat. Auch für den Marxisten Ulrich Sonnemann ist der kulturpessimistische Konservative Klages ein Bezugspunkt, an dem er sich abarbeitet. Teils in "grundsätzlicher Kritik" (etwa an der "Lehre vom 'Geist' als Widersacher der 'Seele'"), teils aber auch in Übernahmen wichtiger Prinzipien, insbesondere der Idee des "Formniveaus". Damit wird jener entscheidende "Gesamteindruck" bezeichnet, den eine Schrift erweckt, bevor man sich der von diesem entweder positiven oder negativen Eindruck ausgehenden genaueren Analyse der Einzelmerkmale widmet. Jäger ist vom Gegenstand wie vom Buch offenkundig fasziniert, erwähnt aber einen Nachteil für den "praktischen Studenten der Graphologie": Leider finden sich in dem Band fast nur "amerikanische Handschriften, die ganz anderen ästhetischen Normen folgen als etwa französische oder deutsche."