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Will man dem Leser eine Vorstellung von der Geistesart des berühmten Dominikaners geben, so darf sich die Auswahl nicht auf die eine oder andere, beliebig herausgegriffene Schrift oder Predigt beschränken, sondern muß sich mindestens auf die bedeutendsten Werke erstrecken, um die verschiedensten Seiten der in ihnen fortlebenden Persönlichkeit zu erfassen. Daher liegt denn auch vorliegender Auslese das Bestreben zugrunde, nicht nur den Prediger Savonarola, sondern besonders auch den Beter und Mystiker wie den Propheten, auf deren Schultern der Prediger steht, sodann den Staatsmann, den Reformer…mehr

Produktbeschreibung
Will man dem Leser eine Vorstellung von der Geistesart des berühmten Dominikaners geben, so darf sich die Auswahl nicht auf die eine oder andere, beliebig herausgegriffene Schrift oder Predigt beschränken, sondern muß sich mindestens auf die bedeutendsten Werke erstrecken, um die verschiedensten Seiten der in ihnen fortlebenden Persönlichkeit zu erfassen. Daher liegt denn auch vorliegender Auslese das Bestreben zugrunde, nicht nur den Prediger Savonarola, sondern besonders auch den Beter und Mystiker wie den Propheten, auf deren Schultern der Prediger steht, sodann den Staatsmann, den Reformer und Apologeten zum Worte kommen zu lassen. Das Schwergewicht seiner Wirksamkeit lag freilich in seiner Predigt, weshalb ihr ein breiterer Spielraum gegönnt werden mußte, um den mancherlei Tonarten Rechnung zu tragen, wie sie der redegewaltige Mönch bei verschiedenen Anlässen, in verschiedenen Stimmungen und über verschiedene Gegenstände klingen ließ. [der Herausgeber]
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Autorenporträt
Girolamo Savonarola (1452-1498), Dominikaner, Bußprediger und Kirchenreformator, erregte Aufsehen mit seiner Fundamentalkritik an der Kirche und war nach dem Sturz der der Medici in der Republik Florenz von 1494 bis 1498 der geistliche Führer der Partei der Frateschi. In dieser Funktion verteidigte Savonarola eine breite politische Teilhabe gegen das Streben der Oligarchie nach unbedingter Herrschaft. 1490 wurde Savonarola auf Bitten Lorenzo de Medicis als Lektor nach Florenz entsandt. Im Kloster San Marco lehrte er zuerst Logik und später auch die Auslegung einzelner Bücher der Heiligen Schrift. 1491 ernannte man ihn zum Prior. In seiner Funktion als Ordensvorsteher strebte er eine umfassende Kloster- und Ordensreform an. Seine Schriften verfaßte er nicht nur in lateinischer, sondern auch in der italienischen Volkssprache. Er prangerte nicht nur kirchliche Mißstände, sondern auch Reichtum, ungerechte Herrschaft und die antiken Ideale des Renaissance-Humanismus an. Gleichwohl blieben die Medici ihm wohlgesinnt, und Lorenzos Sohn Piero hatte maßgeblich Savonarolas Wahl zum Prior von San Marco unterstützt. Zum Verhängnis wurden Savonarola allerdings die offene Unterstützung Karls VIII. von Frankreich und sein Kampf gegen Papst Alexander VI. Im Jahre 1495 untersagte der Papst Savonarola, weiterhin zu predigen. Februar 1497 ließ Savonarola große Scharen von Jugendlichen und Kindern durch Florenz ziehen, die 'im Namen Christi' alles beschlagnahmten, was als Symbol für die Verkommenheit der Menschen gedeutet werden konnte. Am 7. Februar 1497 und am 17. Februar 1498 wurden all diese Gegenstände auf einem riesigen Scheiterhaufen auf der Piazza della Signoria verbrannt. 1497 wurde Savonarola schließlich vom Papst als 'Häretiker' exkommuniziert. Als der Papst vom Magistrat der Stadt unter Androhung des Interdikts verlangte, den Bußprediger gefangen zu nehmen, schleppte die aufgebrachte Menge Savonarola aus dem Kloster. Nach Kerker und Folter wurde er zum Tod verurteilt und auf der Piazza della Signoria mit zwei Mitbrüdern zunächst gehängt und dann verbrannt.