In den hier versammelten Essays entwickelt Georges Canguilhem eine Kritik der medizinischen Vernunft, die an Nüchternheit und Klarheit ihresgleichen sucht. Der Wissenschaftshistoriker, Mediziner und Philosoph steckt die Meilensteine des medizinischen Denkens von Hippokrates bis heute ab und stellt Betrachtungen darüber an, welche Auswirkungen die Konzeption der Medizin als Wissenschaft im Verhältnis zur Medizin als Heilkunst bzw. Pädagogik des Heilens hatte und welche Verfahren damit jeweils zusammenhängen. Darüber hinaus beleuchtet er das Verhältnis des Arztes zum Kranken, die Beziehung des Kranken zur Krankheit und deren jeweiliges Verhältnis zur Natur. Schließlich spekuliert über den Begriff der Gesundheit als das angebliche »Schweigen der Organe« sowie über die Fallstricke der Metaphern des Körpers. Die scheinbar banale Polarität von Krankheit und Gesundheit ruft philosophische Konzepte auf den Plan und erfordert nicht zuletzt ethische Überlegungen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit großem Gewinn liest Rezensentin Martina Lenzen-Schulte die Schriften zur Medizin des französischen Gelehrten, Arzt und Philosophen Georges Canguilhem, die sie jedem angehenden Mediziner wärmstens empfiehlt. Einmal, da Wissenschaftstheorie im Bereich der Medizin rar ist, wie sie schreibt. Dann, weil der Autor auf knappstem Raum Essenzielles zu den Fragen zum Besten gibt, wann Therapie angezeigt ist, was ein Symptom und was ein Zeichen einer Erkrankung ist, oder auch, was die Medizin leisten kann und was nicht. Dass der Autor nicht über Zeitläufe jammert, sondern rational zum Problem vordringt, dass er austeilt, aber die Medizin auch in Schutz nimmt, wo es nottut, hält Lenzen-Schulte beim Lesen locker bei der Stange.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein unbequemer Querdenker, der die Medizintechnologie und den sich rasch steigernden Größenwahn von technikverliebten Medizinern durch philosophische Fragestellungen problematisierte, indem er in seiner lebendigen Philosophie mit einer 'konstitutiven Naivität' bohrende Fragen stellte.« Deutschlandradio Kultur







