Karl-Markus Gauß verfasst Texte wider den Zeitgeist, die überzeugend darzulegen vermögen, dass der Antisemitismus von jeher eines anstrebt: eine Welt ohne Juden. Sein neuer Essayband vereint nuancenreiche Porträts wenig bekannter Gestalten der jüdischen Geistesgeschichte in Österreich, Polen, Litauen, Triest mit "ungeordneten Aufzeichnungen", in deren Zentrum der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und sein Fortdauern stehen. Eine Attacke auf intellektuelle Selbstzufriedenheit und schuldhafte Unwissenheit, eine umfassende und fundierte Kritik an der Geschichtsverleugnung…mehr
Karl-Markus Gauß verfasst Texte wider den Zeitgeist, die überzeugend darzulegen vermögen, dass der Antisemitismus von jeher eines anstrebt: eine Welt ohne Juden. Sein neuer Essayband vereint nuancenreiche Porträts wenig bekannter Gestalten der jüdischen Geistesgeschichte in Österreich, Polen, Litauen, Triest mit "ungeordneten Aufzeichnungen", in deren Zentrum der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und sein Fortdauern stehen. Eine Attacke auf intellektuelle Selbstzufriedenheit und schuldhafte Unwissenheit, eine umfassende und fundierte Kritik an der Geschichtsverleugnung vermeintlich kritischer Geister. Und nicht zuletzt ein leidenschaftliches Plädoyer, die Traditionen der Aufklärung nicht leichtfertig als Erbe der weißen Vorherrschaft über die Welt abzutun, sondern ihren universalen Wert zu erkennen.
Karl-Markus Gauß, geboren 1954 in Salzburg, wo er als freier Schriftsteller lebt. Er veröffentlichte bislang rund dreißig Bücher, darunter Reportagen, Journale, Essays und erzählende Prosa; zuletzt: "Schiff aus Stein - Orte und Träume" (Zsolnay Verlag 2024). Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem "Prix Charles Veillon" (1997), dem "Johann-Heinrich-Merck-Preis" (2010) sowie dem "Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung" (2022).
Rezensionen
"Der trittsichere Wanderer bewegt sich auf dem Boden eines aufgeklärten Humanismus [...] er scheut weder das Minenfeld des Meinungskriegs, noch ist er sich zu gut, den einen oder anderen Tritt auszuteilen." Daniela Strigl, Laudatio zum Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung "Erzählung, Reflexion, Erinnerung, Polemik, Würdigung, Analyse, Notat, Attacke, Trost - eine eigene Form: das Gaußische, der facettenreiche Idealessay." Robert Menasse
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der hier rezensierende jüdische Schriftsteller Doron Rabinovici betont, dass Karl-Markus Gauß mit seinen Essays wider den Hass auf Israel, vor allem auch im linksintellektuellen Lager, keinesfalls die israelische Regierungspolitik verteidigt. Stattdessen beleuchtet er Ereignisse, die im Diskurs um den Nahostkonflikt unterbelichtet bleiben, Geschichtslügen in Polen, die Vita von Theodor Herzl oder ein "Epitaph auf das Schtetl". Inwiefern der Hass auf Juden die Judenverfolgung verstärkt und warum die Sicht auf den Islamismus als eine progressive Kraft einen blinden Fleck hat, vermag Gauß dem Leser ebenfalls auseinanderzusetzen, erklärt Rabinovici.