1913. In der abgeschiedenen Festung Benesi in der deutsch-afrikanischen Kolonie Tola hat das Schicksal eine bunte Schar glücksuchender Auswanderer zusammengewürfelt: den ehemals wohlhabenden Holzhändler Gerber, die schöne und geheimnisvolle Schwester Käthe, Schirach, den strammen Offizier, der aus seiner kleinen schwarzen Schutztruppe ein preußisches Heer machen will, den drogensüchtigen Arzt Dr. Brückner sowie den Forscher Lautenschlager, der mit Tropenhelm und Plattenkamera nach unbekannten Stämmen sucht.Inmitten dieses Ensembles steht Henry, ein Schiffbrüchiger. Ein Sohn reicher Eltern ist er, doch öffnet ihm das hier, so fern der Heimat, keine Türen. Er muss seinem Schicksal auf die Sprünge helfen, und nimmt die Identität seines Chefs an, der bei dem Schiffsunglück ums Leben kommt. Unter fremdem Namen plant er als Architekt die Stadt, die in der Steppe entstehen soll, ein wahrlich chaotisches Unterfangen...Nach den vielbeachteten Romanen »Wallner beginnt zu fliegen« (Aspekte-Preis/ Shortlist für den Deutschen Buchpreis) und »Geister« legt Thomas von Steinaecker mit »Schutzgebiet« einen großen Abenteuerroman vor, der sich intelligent und humoresk den Irrlichtern der Moderne nähert.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In Burkhard Müllers Augen hat sich Thomas von Steinaecker "selbst ein Bein gestellt". Denn die an sich originelle und reizvolle Idee, einen deutschen Kolonialroman zu schreiben, hat er nach Müllers Meinung aufgrund zweier schriftstellerischer Fehlgriffe doch nicht ganz gelungen umgesetzt. Das sind auf der einen Seite die häufigen Exkurse, beispielsweise nach New York oder in den Bayerischen Wald, die für Müller nebensächlich sind und die Handlung unnötig aufbrechen. Zum anderen ist das die fehlende historische Erdung von Steinaeckers Geschichte. Schließlich imaginiert sich dieser seine deutsche Kolonie samt Tieren nur selbstmächtig zusammen und das müsse, wie Müller ausführt, "notwendig hinter dem zurückbleiben, was tatsächlich passiert ist". Dass Steinaecker ein ausgezeichneter Erzähler ist, will er am Ende aber auch gesagt wissen.
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