Nehmen wir einmal an, es war so: María beginnt als junge Frau für die beste Kunstgutachterin des Landes zu arbeiten. Enriqueta Macedo, die ausschließlich in druckreifen Sentenzen spricht, lehrt María, wie sich Kunstfälschungen durch genaues Sehen enttarnen lassen. Und sie weiht ihren Schützling in ein wohlgehütetes Geheimnis ein: Als Teil einer Bande erklärt Enriqueta seit Jahren Fakes zu Originalen.Die exzentrischen Betrüger, die im Bohème-Treff Hotel Meláncolico verkehren, kreisen um eine mysteriöse, nicht zu fassende Meisterfälscherin. Deren Spezialität: Werke »im Stil« einer einst berühmten, ebenso schillernden Porträtmalerin. María, mittlerweile illusionslose Kunstkritikerin, folgt den Spuren der verschwundenen Fälscherin.Mit sprühendem Witz entführt die Argentinierin María Gainza in ein Spiegelkabinett voller spleenig-nebulöser Figuren, authentischer Fakes und unwahrscheinlich schöner Geschichten: Denn was ist origineller als eine echt gute Fälschung?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In den höchsten Tönen lobt Rezensent Rudolf von Bitter diesen Roman der argentinischen Kunstkritikerin Maria Gainza- Erzählt wird die Geschichte einer Kunstkritikerin, die gemeinsam mit der Kunstgutachterin Enriqueta Macedo in Buenos Aires Bildfälschungen für echt erklärt, eine Malerin namens La Negra hilft ihnen dabei. Als Enriqueta stirbt, macht die Erzählerin nicht nur weiter, sondern begibt sich auch in der Halbwelt des Kunstbetriebs auf die Suche nach der Identität jener La Negra, resümiert der Rezensent. Nicht nur die Geschichte zieht ihn in den Bann, auch Gainzas Sprache, reich an "skurrilen" Metaphern und zugleich "resolut" beeindruckt den Kritiker. Ein von Peter Kultzen hervorragend übersetzter Roman, der Bitter wie ein "glitzerndes Feuerwerk" erscheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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