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5. März 1944: In Cremenaga, einem kleinen Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, wird der Schreiner Giuseppe Vaglio von der deutschen SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisanen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten. Am 6. Juli 1945, sechzehn Monate nach seiner Verhaftung, kehrt Giuseppe zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe - er ist der Großvater von Fabio Andina - über das, was er erlebt hat. Im Roman Sechzehn Monate zeichnet Andina das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in…mehr

Produktbeschreibung
5. März 1944: In Cremenaga, einem kleinen Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, wird der Schreiner Giuseppe Vaglio von der deutschen SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisanen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten. Am 6. Juli 1945, sechzehn Monate nach seiner Verhaftung, kehrt Giuseppe zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe - er ist der Großvater von Fabio Andina - über das, was er erlebt hat. Im Roman Sechzehn Monate zeichnet Andina das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner vergiftet. Er porträtiert Giuseppes Frau, die fromme Concetta, die versucht, ihre zwei Kinder nie spüren zu lassen, wie verzweifelt sie ist. Und er begleitet Giuseppe auf seinem Leidensweg durch drei italienische Gefängnisse, auf dem Transport nach Mauthausen und durch den Albtraum der KZ-Zwangsarbeit. Nach Kriegsende kehrt Giuseppe zu Fuß nach Cremenaga zurück. Dass er überlebt hat, verdankt er seinem Schreinerberuf und seiner Liebe zu Concetta, an die er Tag und Nacht denkt und von der er weiß, dass sie auf ihn wartet.
Autorenporträt
Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgten der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte - Momenti Ticinesi (mit Zeichnungen von Lorenzo Custer) und 2023 der Roman Davonkommen, der die Vorgeschichte des namenlosen Erzählers von Tage mit Felice enthüllt. Auf Italienisch liegt zudem der Erzählband Sei tu, Ticino? vor. fabioandina.com
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Christiane Pöhlmann bewundert den besonderen Blick, mit dem sich Fabio Andina der Geschichte seines Großvaters annimmt: Auf Basis eines großen Schweigens, das der Großvater Guiseppe nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager nicht brechen wollte, entwirft sein Enkel, der ausgebildete Filmwissenschaftler Andina, die rund anderthalb Jahre zwischen der Verhaftung am Küchentisch und der Rückkehr zu seiner Familie 1945 in eindrücklichen filmisch-szenischen Schlaglichtern, bleibt dabei aber inhaltlich trotzdem sehr differenziert, lobt Pöhlmann. So wird etwa Guiseppes Aktivität als Fluchthelfer, der Grund seiner Verhaftung, nicht nobilitiert, sondern auch ganz klar finanziellen Interessen zugeschrieben, so die Kritikerin anerkennend. Auch, dass sich in der abwechselnden Darstellung von Guiseppes Innenleben und dem seiner zurückgebliebenen Frau zwar einerseits eine Verbundenheit, aber andererseits auch Mechanismen des Verschweigens offenbaren, fällt ihr positiv auf. Ein kreativer, "warmherziger" und doch nie verklärender Blick auf seine Großeltern, dem man nur manchmal die heutige Perspektive anhört - insgesamt lobt die Kritikerin die "unaufgeregt elegante" Sprache, die von Karin Diemerling zudem hervorragend übersetzt sei.

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