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Die privilegierte Stellung der Musik im Werk Thomas Manns erschließt sich erst durch eine prismatische Betrachtungsweise, die in vielfältigen Brechungen ihre schlüsselhafte Bedeutung für das Verständnis der deutschen Katastrophe in den Blick zu rücken vermag. Dieser Ansatz erfordert separate Kapitel nicht nur zu den dominanten Gattungen des Kunstlieds und des Musikdramas, sondern auch zu dem Dreigestirn der maßgebenden Komponisten: Wagner, Strauss und Pfitzner. Als ebenso gewichtig und erhellend erweist sich das jeweils sehr unterschiedliche Verhältnis zu den großen Dirigenten Bruno Walter und…mehr

Produktbeschreibung
Die privilegierte Stellung der Musik im Werk Thomas Manns erschließt sich erst durch eine prismatische Betrachtungsweise, die in vielfältigen Brechungen ihre schlüsselhafte Bedeutung für das Verständnis der deutschen Katastrophe in den Blick zu rücken vermag. Dieser Ansatz erfordert separate Kapitel nicht nur zu den dominanten Gattungen des Kunstlieds und des Musikdramas, sondern auch zu dem Dreigestirn der maßgebenden Komponisten: Wagner, Strauss und Pfitzner. Als ebenso gewichtig und erhellend erweist sich das jeweils sehr unterschiedliche Verhältnis zu den großen Dirigenten Bruno Walter und Wilhelm Furtwängler sowie zu den führenden Wagnerianern seiner Zeit: Franz W. Beidler, Ernest Newman und Theodor W. Adorno.
Autorenporträt
Hans Rudolf Vaget ist Professor of German Studies and Comparative Literature am Smith College (Northampton, Massachusetts). Die Schwerpunkte seiner Forschung sind Goethe, Wagner und Thomas Mann, über die von ihm zahlreiche Veröffentlichungen vorliegen. Für die Edition des Briefwechsels Thomas Manns und Agnes E. Meyers wurde ihm die Thomas-Mann-Medaille verliehen. Hans R. Vaget ist Mitherausgeber der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe Thomas Manns sowie der Zeitschrift wagnerspectrum.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Alles in allem sehr aufschlussreich findet der Rezensent Manfred Koch diese Studie, die sich mit dem Verhältnis Thomas Manns zur Musik auseinandersetzt. Ja, mehr noch, in diesem Verhältnis eine Auseinandersetzung mit der verhängnisvollen Nationalprojektion der Deutschen erkennt. Thomas Mann kannte den Rausch der Musik - in Wagner am eindrucksvollsten verkörpert - und erkannte spät, aber dann umso deutlicher die Gefahr, die darin liegt, sich kollektiven Verschmelzungsorgien zu überlassen. Vagets mentalitätsgeschichtliche Lesart des "Doktor Faustus", die den Roman eher als Antizipation denn als schlichte Allegorie der Barbarei begreift, kann den Rezensenten überzeugen. Umso erstaunlicher findet er freilich die Tatsache, dass etwa die mentalitätsgeschichtlich so bedeutende Rolle des Protestantismus im Vergleich dazu viel zu wenig beleuchtet wird.

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