Arthur Schopenhauers philosophisches Testament
150. Todestag am 21.09.2010
Unter den nachgelassenen Papieren Schopenhauers fand sich ein Band von 150 dicht beschriebenen Seiten. Er hat den Titel "Senilia" und enthält, neben anderem, eine "Kunst des Alterns". Dieses Manuskript, gleichsam Schopenhauers philosophisches Testament, wird hier erstmals vollständig transkribiert herausgegeben. In den letzten Jahren seines Lebens hat Schopenhauer Tag für Tag die Früchte seiner regelmäßigen Meditationen in dieses "Gedankenbuch" notiert: Zitate, Reflexionen, Erinnerungen, wissenschaftliche Überlegungen, psychologische Beobachtungen, Beschimpfungen und Tiraden, Entwürfe und Pläne, Benimmregeln und Lebensmaximen. Es sind die letzten Tropfen der Weisheit, die das Philosophieren ihm bietet: gleichsam eine geistige Arznei, die ihm das Alter erträglich und sogar angenehm macht. In den "Senilia" beobachten wir Schopenhauer, den Meister des Pessimismus, bei der Ausübung der "Kunstdes Alterns".
150. Todestag am 21.09.2010
Unter den nachgelassenen Papieren Schopenhauers fand sich ein Band von 150 dicht beschriebenen Seiten. Er hat den Titel "Senilia" und enthält, neben anderem, eine "Kunst des Alterns". Dieses Manuskript, gleichsam Schopenhauers philosophisches Testament, wird hier erstmals vollständig transkribiert herausgegeben. In den letzten Jahren seines Lebens hat Schopenhauer Tag für Tag die Früchte seiner regelmäßigen Meditationen in dieses "Gedankenbuch" notiert: Zitate, Reflexionen, Erinnerungen, wissenschaftliche Überlegungen, psychologische Beobachtungen, Beschimpfungen und Tiraden, Entwürfe und Pläne, Benimmregeln und Lebensmaximen. Es sind die letzten Tropfen der Weisheit, die das Philosophieren ihm bietet: gleichsam eine geistige Arznei, die ihm das Alter erträglich und sogar angenehm macht. In den "Senilia" beobachten wir Schopenhauer, den Meister des Pessimismus, bei der Ausübung der "Kunstdes Alterns".
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wirklich "mustergültig" findet Rezensent Konrad Paul Liessmann Franco Volpis und Ernst Zieglers Edition der Altersschriften Arthur Schopenhauers. Der Philosoph, der Zeit seines Lebens unter mangelnder akademischer Anerkennung litt, trat Kritikern und anderen Zeitgenossen häufig mit spöttisch-grummelnden Bemerkungen entgegen und hielt diese in einem "Senilia" betitelten Heft fest. Aber auch Zitate, Gelesenes, Gedankensplitter, Einfälle für spätere Arbeiten etc. finden sich in dem häufig "provokanten" Band wieder, so Liessmann und zitiert einen Spruch, der seiner Ansicht nach auch über den Karikaturenstreit passen würde: "Was für ein schlechtes Gewißen die Religion haben muss, ist daran zu ermessen, das es bei so schweren Strafen verboten ist, über sie zu spotten.". Es handele sich bei diesen Texten aus den Jahren 1852-1860 nicht um eine Philosophie des Alters, und es sei auch keine Erstveröffentlichung. Aber im Gegensatz zur Edition Artur Hübschers aus den Jahren 1966-1975 griffen die beiden Herausgeber nicht ordnend in die Texte ein und bewahrten so die oft chaotische und verwirrende Form und Abfolge. Das habe den Vorteil, dass auch "interessierte Laien" versuchen könnten, Schopenhauers Handschrift zu dechiffrieren. Ein vorbildlicher Anmerkunsapparat erleichtere den Weg durch die bisweilen recht starrsinnigen und eitlen Gedanken des Philosophen, erkläre seine rätselhaften Verweise und liefere Übersetzungen der so beliebten fremdsprachlichen Zitate, lobt überdies der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







