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Nachmittags um vier beginnt unsere Geschichte, und sie endet abends. Wie ein Kreisel zieht die Handlung am Leser vorüber. Der Großvater, der Totengräber ist, und seine Enkelinnen. Der böse Emil, der den Kindern die Drachenschnüre durchschneidet, weil er nicht will, dass sie in den Himmel fliegen. Der kleine Martin, der in die Bubenbande des starken Jan aufgenommen werden möchte, aber eben nicht so stark ist, wie es sein verstorbener Vater war. Der junge Leutnant Charisius, der beschließt, nach Kamerun zu gehen, weil man dort so schön sterben kann. Seine Geliebte, Marie, die vor einer Woche…mehr

Produktbeschreibung
Nachmittags um vier beginnt unsere Geschichte, und sie endet abends. Wie ein Kreisel zieht die Handlung am Leser vorüber. Der Großvater, der Totengräber ist, und seine Enkelinnen. Der böse Emil, der den Kindern die Drachenschnüre durchschneidet, weil er nicht will, dass sie in den Himmel fliegen. Der kleine Martin, der in die Bubenbande des starken Jan aufgenommen werden möchte, aber eben nicht so stark ist, wie es sein verstorbener Vater war. Der junge Leutnant Charisius, der beschließt, nach Kamerun zu gehen, weil man dort so schön sterben kann. Seine Geliebte, Marie, die vor einer Woche ermordet aufgefunden wurde. Wer war der Täter? Die Buben werden ihn später aufspüren, die Überraschung ist groß ... Es kann viel passieren an einem heißen Septembertag in der kleinen Stadt. "Man muss'n bisschen lachen dabei, aber es ist doch auch traurig. Natürlich geht das Ganze schief aus." Friedo Lampes lyrische Prosa, die filmartige Erzähltechnik, mit der er seine Szenen miteinander verwebt, erweist sich in "Septembergewitter" als gelungenes Beispiel eines magischen Realismus, dem Sachlichkeit und Wunder nicht als Gegensätze gelten.
Autorenporträt
Friedo Lampe (geboren als Moritz Christian Friedrich Lampe am 4. Dezember 1899 in Bremen; ¿ 2. Mai 1945) in Kleinmachnow) war ein deutscher Schriftsteller, Bibliothekar und Verlagslektor. Wegen einer Gehbehinderung nahm er weder am Ersten noch am Zweiten Weltkrieg aktiv teil. Sein erstes Buch Am Rande der Nacht wurde kurz nach seinem Erscheinen im Oktober 1933 von den Nazis beschlagnahmt und eingezogen. Die Ballade Das dunkle Boot (1936) und der zweite Roman Septembergewitter (1937) konnten zwar unbehelligt erscheinen, blieben aber weitestgehend unbeachtet. Der Band Von Tür zu Tür konnte erst posthum ausgeliefert werden. So wird Lampes Klage verständlich: "Ich habe eben immer Pech mit meinen Büchern." Seit 1934 lebte Lampe in Berlin. 1937 trat er als Lektor in den Verlag seines Bremer Landsmannes Ernst Rowohlt ein. Im Zweiten Weltkrieg ausgebombt, kam er schließlich bei der von ihm lektorierten Autorin Ilse Molzahn in Kleinmachnow unter, wo er am 2. Mai 1945 von russischen Soldaten erschossen wurde, die in ihm einen SS-Mann vermuteten, weil er dem Foto in seinem Wehrpass nicht mehr ähnlich sah. Er wurde in einem Kriegsgrab als Volkssturmmann auf dem Waldfriedhof Kleinmachnow bestattet
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Tilman Spreckelsen zeigt sich angetan: Lampe bereite eine Fülle von einander überkreuzenden Handlungsfäden aus, die er alle mit Ernst und Melancholie behandle. Es handle sich um Vignetten aus der späten Kaiserzeit, spielend in einer namenlosen norddeutschen Stadt. Die "Spätsommerstimmung" in diesem kaum 300 Seiten dicken Band hat den Rezensenten verzaubert. Die Beiläufigkeit in diesem Roman von 1937, der nun zu Lampes hundertstem Geburtstag neu aufgelegt wurde, ist für ihn  große Kunst.. Der Rezensent gibt auch zu verstehen, dass hier ein Autor, trotz prominenter Fürsprecher, immer noch zu entdecken ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein 'hinreißendes Lektüreerlebnis'!" (Tilman Spreckelsen in der "Berliner Zeitung")