"Danke für die Angst und Unsicherheit, für verlorene, erloschene Träume, für den Schrecken und die Kriege", heißt es in einer Todesanzeige, die Gegner Milos? evic´' in der Belgrader Zeitung Politika aufsetzten. Wird nach seinem Tod Vergangenheitsbewältigung endlich möglich? Serbische und deutsche Autoren beschreiben, durchaus kontrovers, die Gründe für die politische Erosion des Landes und die Chancen für eine demokratische Annäherung an Europa. Jens Becker, geboren 1964, ist Sozialwissenschaftler an der Johann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt am Main; Achim Engelberg, geboren 1965, arbeitet als Publizist und Filmautor in Berlin.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Viel ist es ja nicht gerade, was Rezensent Michael Martens uns über den Sammelband Serbien nach den Kriegen mit immerhin mehr als einem Dutzend Beiträgern und Beiträgerinnen zu sagen hat. Martens lobt ihren Kenntnisreichtum und entdeckt einen allen Texten gemeinsamen roten Faden, bezieht sich desweiteren aber auf einen Beitrag des Publizisten Aleksa Djila, den er für besonders aufschlussreich hält. Martens entdeckt darin keine neuen Erkenntnisse, die These, mit der Djila versucht, dem Westen Mitschuld am Zerfall Jugoslawiens zu übertragen, erscheint ihm kühn. Und über Djilas Ansicht, der Kosovo-Krieg wäre vermeidbar gewesen, hätte der Westen sich mehr mit der Bedeutung des Amselfelds für die Serben befasst, kann Martens sich nur verwundert die Augen reiben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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