Der Weltpolitiker Shimon Peres gehört zu den außergewöhnlichsten und kontroversesten Figuren des Zeitgeschehens: Der »ewige Politiker« prägte das zionistische Projekt sowie die israelische Politik und Geschichte seit den 1950er Jahren bis heute wie kein anderer. Ebenso souverän wie scharfsinnig schildert und deutet die Autorin ein scheinbar widersprüchliches Leben: Der Friedensnobelpreisträger ist zugleich Vater der israelischen Atomstreitmacht; der Zivilpolitiker prägte das militarisierte Israel; der »Mann des Friedens« steht für Israels Tragik der Friedensunfähigkeit. Peres' politischer Werdegang erzählt die Geschichte der Durchsetzung des Zionismus und gleichzeitig seines Scheiterns; er verkörpert das politische Ringen um Sicherheit und Legitimität, verrät aber ein Israel, das eine politische Lösung mit den Palästinensern längst aufgegeben hat. Auf der Grundlage auch kaum bekannter Quellen wirft diese intellektuelle Biographie ein neues Licht auf die politische Kultur Israels und auf einen der schwierigsten Konflikte des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Hans Mommsen staunt, wie kritisch, bei allem Respekt gegenüber dem Lebenswerk des israelischen Staatspräsidenten, die Autorin mit Shimon Peres verfährt. In Peres' Strategie, Sicherheitsentscheidungen zu entpolitisieren und einer gesellschaftlichen Diskussion zu entziehen, erkennt Tamar Amar-Dahl nach eingehender Analyse einen Grund für Israels Friedensunfähigkeit, wie Mommsen darstellt. Die Anerkennung des Rezensenten für diese Biografie beruht allerdings auch auf dem umfassenden Bild der politischer Karriere von Shimon Peres und seiner Positionen hinsichtlich der palästinensischen Frage, das Amar-Dahl hier materialreich mit Schriften, Interviews, Reden etc. entwirft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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