Über viele Jahrzehnte war die Bekämpfung des organisierten Verbrechens in Italien von Männern dominiert. Doch seit den 1970ern hat eine neue Generation von Frauen begonnen, gegen die Mafia Widerstand zu leisten.So vertraute Piera Aiello, Augenzeugin bei der Ermordung ihres Mannes, ihr Wissen den Staatsanwälten an und engagiert sich bis heute als Parlamentarierin für einen besseren Schutz der Kronzeugen. Fotografin Letizia Battaglia dokumentiert als Chronistin der Mafia ihre Taten, wie etwa die Ermordung des Bruders des heutigen Staatspräsidenten. Die Journalistin Allessia Candito, mehrfach durch die kalabrische Mafia bedroht, deckt die Verbindungen zwischen Kirche und Mafia auf. Und Laura Garavini setzt mit ihrer Gründung einer Anti-Mafia-Bewegung in Deutschland den Kampf gegen die Mafia auch im deutschsprachigen Raum fort. Mathilde Schwabeneders Porträt dieser Frauen zeichnet ein verstörendes und eindrucksvolles Bild eines Kampfes gegen eine Macht, bei dem ein Sieg aussichtslos scheint - trotzdem kämpfen diese Frauen weiter.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Matthias Rüb liest das Buch der Journalistin Mathilde Schwabeneder über Frauen im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in Italien mit Interesse. Die Porträts von Ermittlerinnen, Bürgermeisterinnen und Kronzeuginnen rufen Rüb die Härte des Kampfes gegen die Mafia in Erinnerung. Vor allem die Geschichte der heutigen Abgeordneten Piera Aiello, die die Mörder ihres Mafia-Mannes verfolgte, hat Rüb beeindruckt. Über das Geschäft der Mafia, auch der nigerianischen, die von Neapel operiert, ihre Strukturen und Methoden erfährt Rüb im Buch allerhand Wissenswertes.
© Perlentaucher Medien GmbH
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