Sind es für Jim Sharp seine letzten Tage?
„Sie werden ihn in sieben Tagen töten. Dad. Die werden Dad töten. Er sitzt im Todestrakt.“
Jim Sharp war alles, aber kein Vater für Fiona und Alice. Er ist vor langer Zeit einfach aus ihrem Leben verschwunden, hat sich nie gemeldet und nun droht
ihm die Todesspritze. Mariella, Jims jetzige Frau, hat Fiona angerufen. Schon 2011 wurde er…mehrSind es für Jim Sharp seine letzten Tage?
„Sie werden ihn in sieben Tagen töten. Dad. Die werden Dad töten. Er sitzt im Todestrakt.“
Jim Sharp war alles, aber kein Vater für Fiona und Alice. Er ist vor langer Zeit einfach aus ihrem Leben verschwunden, hat sich nie gemeldet und nun droht ihm die Todesspritze. Mariella, Jims jetzige Frau, hat Fiona angerufen. Schon 2011 wurde er verhaftet, er soll einen Typen in Florida umgebracht haben. Und so ganz nebenbei erfahren die beiden noch mehr Familiäres.
Alice ist die ältere der beiden Schwestern, sie hat ihren Vater noch hautnah erlebt und weiß um seinen Charakter im Gegensatz zu Fiona, die noch klein war, als er ging. Und nun bedrängt Fiona sie, in diesen sieben noch verbleibenden Tagen Beweise für Dads Unschuld zu finden. Alice ist Strafverteidigerin, sie lebt in England, ist also in Florida, wo er einsitzt, nicht zugelassen, hat aber aus ihrer Zeit in New York gute Kontakte, die sie nun nutzt. Sie ist Profi genug, um Gefühl und Arbeit zu trennen. Meist zumindest, denn natürlich wühlt sie Dads Fall auf. Je tiefer sie gräbt, desto mehr Parallelen zu ähnlich gelagerten Morden entdeckt sie. Sie fliegt nach Paris und hier findet sie einen ehemaligen Detective, der damals maßgeblich an Jims Verhaftung beteiligt war.
Die anfangs ziemlich zähe Story nimmt nun Fahrt auf, man spürt den Wettlauf gegen die Zeit, auch wenn Alice Tage gefühlt länger sind, als dies möglich ist. Alice Freundin und Kollegin Sofia setzt in den USA alle Hebel in Bewegung, auch sie arbeitet unter Hochdruck.
Jims „Sieben letzte Tage“ – von Montag bis zum nächsten Montag, dem Tag der Hinrichtung – werden spannend dargeboten, die wendungsreiche Story hat mich nach dem etwas langatmigen Einstieg durchaus gefesselt, auch konnte ich der Figur Alice viel abgewinnen - mit Fiona als nervigen Gegenpol. Diesen Detective, der an Jims Fall damals dran war und nun in Paris mitmischt, sehe ich sehr differenziert. Hat er in einer Situation meine volle Sympathie, so traue ich ihm kurz danach nicht über den Weg. Er und seine Rolle in diesem fiesen Spiel sind mir bis zum Schluss rätselhaft und die Frage, ob damals schlampig ermittelt wurde, wabert auch um diese Figur, die sehr gut charakterisiert ist. Und da ist noch ein Schatten…
…und auch ein weiterer tödlich endender Zwischenfall aus der Vergangenheit. Ja, viel wird in diesen Thriller hineingepackt, er zieht weite Kreise und je mehr ich mich dem Ende nähere, desto mehr frage ich mich, warum diese interessante Grundidee so überfrachtet werden muss, auch zwängt sich eine weltweit agierende Organisation mit hinein. Trotzdem haben mich diese „Sieben letzten Tage“ gut unterhalten, auch wenn bis zum bitteren Ende gekämpft werden muss. Ist Jim Sharp unschuldig? Am Ende dieser sieben Tage werden wir es wissen.