Wie lernt man zu töten, ohne daran zu zerbrechen? Als Psychologin berät Abigail seit Jahren erfolgreich das israelische Militär, wie es Soldaten besser auf Einsätze vorbereitet. Doch dann wird ihr einziger Sohn Schauli einberufen, und sie muss sich entscheiden: Was wiegt schwerer, das Wohl ihres Landes oder das ihres Kindes?
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Rezensent Lothar Müller ist gebannt von Yishai Sarids Roman, mit dem der israelische Schriftsteller an seinen Vorgängerroman "Monster" über einen Holocaust-Forscher anknüpft. Auch hier gehe es um die Widerstandskraft gegen die Vernichtung, so Müller: gar vollständig durchtränkt von der Idee des Siegens sei die Protagonistin des neuen Romans, eine Militärpsychologin, spezialisiert auf die Traumabewältigung israelischer Kriegsheimkehrer. Dass sie dabei aber nicht auf das Wohl ihrer Patienten, sondern auf deren schnellstmögliche erneute Einsatzbereitschaft aus sei und dass es dabei letztlich nicht um das Trauma des Tötens, sondern um die Lust am Töten gehe, hält der Rezensent für die beiden "Monster", die der Autor hier ans Tageslicht hole. Ein wuchtiger und "kristallklarer" Roman, so Müller, der in Ruth Achlamas Übersetzung glänze.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sandra Kegel erkennt, dass Yishai Sarids Bezugpunkt auch im neuen Roman der Holocaust ist. Die Geschichte um eine Psychologin, die israelischen Soldaten und Soldatinnen das Töten erleichtern soll, indem sie ihnen die Angst und die Zweifel nimmt, scheint Kegel bitter, die Protagonistin radikal in der Anlage. Faszinierend, wie der Autor nach den Kosten der aus der Erfahrung des Holocaust resultierenden Härte und des Einsatzes für die Freiheit und Sicherheit Israels fragt, findet Kegel, auch wenn die Widersprüche des Nahostkonflikts nicht thematisiert werden.
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»Sarids Bücher sind unvergleichlich: soghaft, beunruhigend, kalt.« Hannah Lühmann, WELT am Sonntag, 05.12.2021 Die Welt am Sonntag 20211205







