Die Terra, die Lexis und der Limbus
Cover & Klappentext
Passend zu den vorangegangenen Bänden wurde auch dieses gestaltet. Die Farbgebung vermittelt Hoffnung und sorgt für positivere Gefühle, als ich normalerweise gehabt hätte, bedenkt man, was sich bisher alles zugetragen hat.
Der
Klappentext war für mich eher zweitrangig. Schließlich handelt es sich hier um das Finale einer sehr kreativen…mehrDie Terra, die Lexis und der Limbus
Cover & Klappentext
Passend zu den vorangegangenen Bänden wurde auch dieses gestaltet. Die Farbgebung vermittelt Hoffnung und sorgt für positivere Gefühle, als ich normalerweise gehabt hätte, bedenkt man, was sich bisher alles zugetragen hat.
Der Klappentext war für mich eher zweitrangig. Schließlich handelt es sich hier um das Finale einer sehr kreativen Trilogie, die mich bisher absolut überzeugen konnte.
Meinung
Seit Malice sich aus einem Buch befreit hat, terrorisiert sie die Terra. Büchereien werden in Brand gesteckt, das Lesen verboten, während Limbuswesen Buchfiguren umbringen. Bookford Manor wird geschlossen und alle Migras müssen sich verstecken, werden sie doch unerbittlich gejagt. Besonders Annie gerät in den Fokus von Malice, schließlich ist sie die Einzige, die sie noch aufhalten kann. Doch wie soll ihr das gelingen, wenn an jeder Ecke Feinde lauern?
Die Autorin bedient sich hier zwei Erzählweisen, um den finalen Band zu erzählen. Die Ich-Perspektive aus der Sicht von Annie und die personale Form aus der Sicht von Caspian.
Der Einstieg gelingt recht gut, wobei ich jedoch Abstriche machen muss. Trotz der Rückblende habe ich eine Weile gebraucht, um mich wieder richtig mit der Handlung zu verbinden, dafür ist die Geschichte zu vielschichtig. Hier versteckt sich Lob in Kritik.
Dennoch war es wie ein Heimkommen. Annie hat bei mir sehr viel Eindruck hinterlassen, denn sie hat sich über die Zeit grandios weiterentwickelt.
Auszug aus Liga Lexis – Silberhelle Welten von Mo Enders
Balthasar an Annie
»Du bist eine Kämpferin, Annie Doyle. Eine klassische Heldin.«
Annie war die gesamte Handlung über präsent, obwohl sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen, was mir sehr gefallen hat. Allerdings hat sie auch kaum eine andere Wahl, ist sie doch die Einzige, die in der Lage ist, Malice aufzuhalten. Dabei versteht sie ihre Kräfte noch nicht komplett. Im Prinzip lernt sie immer noch, indem sie sich ausprobiert.
Caspian hingegen hatte zeitweise einen schwierigen Stellenwert. Ja, er konnte sich rehabilitieren, blieb aber etwas hinter Annie zurück. Sogar ihre Freunde waren zum Teil präsenter. Erstaunlicherweise hat mich das jedoch eher weniger gestört. Die Romanze war in der Trilogie für mich nicht gerade nebensächlich, dominierte aber auch nicht das Geschehen, was mir wiederum sehr zugesagt hat. Sie war quasi das Salz in der Suppe. Ohne hätte mir was gefehlt. Hätte sie zu viel Raum eingenommen, hätte sich der Mittelpunkt verlagert und die Story wäre nicht so tiefgängig und weitaus weniger vielschichtig.
Die Idee ist einfach außergewöhnlich. Der Leser, der wahre, leidenschaftliche Leser, wird mit seinen Lieblingsprotagonisten konfrontiert, während Autoren Respekt gegenüber ihren Charakteren erfahren.
Auszug aus Liga Lexis – Silberhelle Welten von Mo Enders
Gespräch zwischen Loki und Annie
»Menschen haben dich erschaffen. Ohne Menschen gäbe es dich gar nicht.«
»Das mag sein«, gab der Gott unumwunden zu. »Aber Menschen neigen zur Übertreibung. Sie machen Buchfiguren immer schöner, spannender, interessanter als sich selbst. Buchfiguren furzen nicht, kratzen sich nicht am Hintern, haben keinen schlechten oder mittelmäßigen Sex. Buchfiguren müssen sich nicht die Zehennägel schneiden, Steuererklärungen machen oder … oder Instant-Kartoffelpüree!«
Die Autorin nimmt die Schreiberwelt und damit sicherlich auch sich selbst ein wenig aufs Korn und spricht Dinge klar an. Damit kriegt man mich immer.
Allein für die Idee verdient sie fünf Sterne. Mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil sowie einem beeindruckenden Word-Building und einer deutlichen Erhöhung des Tempos im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen hat sie sich immer mehr gesteigert. Die einzelnen Bände bauen perfekt aufeinander auf und nehmen an Intensität zu. Dabei mangelt es keineswegs an überraschenden Wendungen und Emotionen.
Was das Ende angeht, bin ich versöhnt, werde aber definitiv noch ein wenig darüber nachdenken müssen, so wie über die gesamte Geschichte.
Fazit
Wer Liga Lexis noch nicht kennt, der sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Mit ihrer Fantasie und ihrem beeindruckenden Schreibstil hat Mo Enders hier eine atemberaubende Trilogie erschaffen, in der Fragen beantwortet werden, die manch ein Leser sich nie zu stellen gewagt hätte, und verdeutlicht, wie wichtig Bücher doch sind. Dabei sind Leser und Autoren gleichermaßen gefragt, denn ohne Idea sterben alle Welten.
Diese Trilogie ist eine Hommage an Bücher und das geschriebene Wort, an alle Charaktere, ob bekannt oder verworfen. Sie alle haben ein Recht auf Existenz.
Von mir gibt es erneut viereinhalb Sterne, die ich jedoch auf fünf aufrunde, und eine absolute Leseempfehlung.